Politik

6318 Corona-Fälle in einer Woche Drei von vier Kindern sind zurück in der Kita

Endlich wieder lernen und mit Gleichaltrigen spielen: Die Kitas sind seit Februar wieder auf.

Endlich wieder lernen und mit Gleichaltrigen spielen: Die Kitas sind seit Februar wieder auf.

(Foto: picture alliance / Zoonar)

Bundesfamilienministerin Giffey bespricht im "Corona-Kita-Rat" die aktuelle Situation. In den wieder gut besuchten Kitas komme es vermehrt zu Corona-Fällen. Giffey fordert die Länder auf, schnell mehr kindgerechte Schnelltests anzuschaffen.

In den Kitas in Deutschland sind nach Angaben von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey im Schnitt momentan etwa 75 Prozent der Plätze belegt. Die SPD-Politikerin sprach nach Beratungen mit Vertretern von Bund, Ländern, Kommunen, Gewerkschaften, Eltern und Kindertagespflege im "Corona-Kita-Rat" von einer regional unterschiedlichen Lage.

Sichtbar sei aber in allen Bundesländern, so wie in der Gesamtbevölkerung, auch in Kitas und unter Kita-Kindern eine deutliche Zunahme von Neuinfektionen. Die Anzahl der übermittelten Fälle in der Altersgruppe von 0 bis 5 habe sich seit Mitte Februar vervierfacht. In der vergangenen Woche seien 6318 Fälle in dieser Altersgruppe gemeldet worden, bei rund 3 Millionen Kita-Kindern in etwa 56.000 Einrichtungen.

Fast alle Kita-Fachkräfte hätten mittlerweile eine Einladung zum Impfen bekommen und viele Erstimpfungen seien bereits erfolgt, sagte Giffey. Sie forderte erneut, dass auch Kita-Kinder verstärkt in das Testen einbezogen werden. Inzwischen seien auch Spucktests zugelassen, die "absolut kindgerecht und zumutbar" seien. Die Länder müssten diese beschaffen und nicht nur den Fokus auf die Schulen legen.

Kitas und Schulen sollen offen bleiben

Man wolle alles versuchen, um den Kita- und Schulbetrieb aufrecht zu erhalten, wegen der schweren psychischen Belastungen und Stresssituation für Eltern und Kinder bei geschlossenen Einrichtungen. "Deswegen haben wir keine andere Möglichkeit, als das Testen deutlich auf die Kita-Kinder auszuweiten."

Giffey sprach außerdem über erste Ergebnisse aus der laufenden Corona-Kita-Studie. Diese zeigten, dass Kita-Kinder wahrscheinlich das Virus seltener an ihre Kontaktpersonen weitergäben als Erwachsene. Sie kündigte dazu weitere Ergebnisse für Mai an. Der "Corona-Kita-Rat" war Ende August ins Leben gerufen worden. Er berät einmal im Monat über die Lage. Begleitend gibt es die Kita-Studie, die vom Deutschen Jugendinstitut und dem Robert Koch-Institut umgesetzt wird. Sie erforscht die Rolle von Kindern im Infektionsgeschehen.

Quelle: ntv.de, shu/dpa

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