Politik

"Einfach erkrankt" Duma-Abgeordneter äußert sich zu Lukaschenko

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Lukaschenko bei seinem bislang letzten öffentlichen Auftritt am 9. Mai in Moskau.

Lukaschenko bei seinem bislang letzten öffentlichen Auftritt am 9. Mai in Moskau.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Zum ersten Mal seit 29 Jahren fehlt der belarussische Machthaber Lukaschenko am Wochenende bei einer wichtigen Staatsfeier. Sein Fernbleiben heizt Gerüchte über seinen Gesundheitszustand weiter an. In Moskau versucht man, das Thema herunterzuspielen.

Nach tagelangen Spekulationen um den gesundheitlichen Zustand des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko hat ein Duma-Abgeordneter sich zu dessen möglicher Erkrankung geäußert. "Das ist nichts Außergewöhnliches, kein Covid. Der Mensch ist einfach erkrankt", sagte am Sonntagabend der Duma-Abgeordnete Konstantin Satulin dem Internetportal "Podjom".

Zuletzt war Lukaschenko bei den Feierlichkeiten am 9. Mai zum Jahrestag des Siegs der Roten Armee über Hitler-Deutschland in der Öffentlichkeit aufgetreten. Schon in Moskau wirkte er angeschlagen und verließ die Feierlichkeiten früher. Woran der 68-Jährige erkrankt ist, wollte Satulin, der im russischen Parlament Vizechef des Ausschusses für Angelegenheiten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ist, nicht verraten. "Er braucht wahrscheinlich ein bisschen Erholung, das ist alles", sagte er.

Am Wochenende ließ sich Lukaschenko in der Ex-Sowjetrepublik bei dem mit viel Pomp aufgezogenen Festakt zum Tag der Staatsflagge von Regierungschef Roman Golowtschenko vertreten - das erste Mal seit 29 Jahren. Das heizte Spekulationen über den Gesundheitszustand Lukaschenkos weiter an. Offiziell gibt es aus Minsk bis heute keine Angaben zu einer möglichen Erkrankung des Staatschefs.

Der ins Exil geflüchtete Ex-Kulturminister von Belarus, Pawel Latuschko, hatte vor dem Hintergrund am Freitag erklärt, dass Lukaschenko "offensichtlich sehr ernsthaft erkrankt" sei. "Er kann schon nicht einmal mehr ein paar 100 Meter gehen, kann keine Reden mehr halten, kann nicht mal mehr gerade auf der Tribüne stehen, wankend vor Schwäche", sagte Latuschko. Das Staatsfernsehen sei hilflos und wisse schon nicht mehr, was es sagen oder zeigen solle.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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