Ein Liebeslied vom Präsidenten Duterte und Trump haben "tolle Beziehung"
13.11.2017, 16:47 Uhr
Donald Trump beurteilt die Gespräche mit Rodrigo Duterte als "sehr erfolgreich".
(Foto: AP)
Das Treffen des US-amerikanischen und des philippinischen Präsidenten in Manila ist Harmonie pur: Rodrigo Duterte singt für Donald Trump sogar ein philippinisches Liebeslied. Zeit, über das unangenehme Thema Menschenrechte zu sprechen, bleibt da kaum.
US-Präsident Donald Trump hat bei einem Besuch in Manila sein gutes Verhältnis zum umstrittenen philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte hervorgehoben. Mit Duterte verbinde ihn eine "tolle Beziehung", sagte Trump am Rande eines Gipfels der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean.
Duterte wird wegen seines brutalen Vorgehens gegen Drogenkriminelle international scharf kritisiert. Menschenrechtsgruppen hatten Trump daher aufgefordert, den von Duterte entfesselten Drogenkrieg klar zu verurteilen. Bei dem Treffen der Präsidenten spielten Menschenrechte dann aber keine große Rolle, Trump sprach sie nach Angaben seiner Sprecherin nur "kurz" an. Duterte hatte aber bereits am Sonntag gesagt, er erwarte von Trump keine Ermahnung zu diesem Thema.
Schon der freundliche Empfang am Sonntag schien Dutertes Erwartung zu bestätigen: Bei einem Staatsbankett saßen beide Präsidenten lächelnd nebeneinander und stießen mit Champagnergläsern an. Der 72-jährige Duterte gab schließlich sogar ein philippinisches Liebeslied zum Besten - angeblich auf Wunsch des US-Präsidenten.
Auch bei den offiziellen Beratungen schienen sich die beiden Staatschefs gut zu verstehen. Die Gespräche seien bislang "sehr erfolgreich" verlaufen, sagte Trump vor seinem bilateralen Treffen mit Duterte. "Ich habe es wirklich genossen, hier zu sein." Auf die Frage eines Journalisten, ob Trump die Menschenrechtslage ansprechen werde, gaben weder er noch Duterte eine Antwort. Dutertes Sprecher betonte später mehrfach, dass Trump die Menschenrechtslage in dem 40-minütigen Gespräch nicht angesprochen habe.
Wasserwerfereinsatz gegen Demonstranten
Seit Dutertes Amtsantritt hat die philippinische Polizei nach eigenen Angaben fast 4000 Menschen im Kampf gegen die Drogenkriminalität getötet, der Präsident lässt den Sicherheitskräften dabei weitgehend freie Hand. Menschenrechtsgruppen sprechen von einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Duterte brüstet sich sogar damit, als Bürgermeister der Stadt Davao höchstpersönlich Kriminelle erschossen zu haben. Vergangene Woche sagte er in Vietnam, er habe schon als 16-Jähriger einen Menschen erstochen.
Bis zu Dutertes Amtsantritt waren die Philippinen einer der wichtigsten und loyalsten Verbündeten der USA in Asien. Zuletzt hatten sich die Beziehungen aber deutlich abgekühlt. Duterte beleidigte Trumps Vorgänger Barack Obama wiederholt als "Hurensohn" und verkündete im vergangenen Jahr eine "Trennung von den USA". Bei dem Treffen mit Trump bekräftigte Duterte nun, die Philippinen stünden eng zu den USA. "Wir sind ein wichtiger Verbündeter", fügte der Staatschef hinzu.
In Manila protestierten unterdessen fast 2000 Menschen gegen Trump. Die Demonstranten trugen auch Figuren des US-Präsidenten, darunter eine mit vier Armen in der Form eines Hakenkreuzes, durch die Straßen. Die Polizei setzte Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein.
Quelle: ntv.de, ftü/AFP