Politik

Trump "wusste von den Mädchen"E-Mails von Sexualstraftäter Epstein ziehen Schlinge enger

12.11.2025, 16:59 Uhr
imageVon Roland Peters, New York
Epstein-Trump
Donald Trump und Jeffrey Epstein kannten sich gut.

Wie sehr war Donald Trump in die Machenschaften von Jeffrey Epstein involviert? In E-Mails schrieb der verstorbene Sexualstraftäter, sein früherer Freund habe von den minderjährigen Mädchen gewusst sowie Zeit mit einem verbracht.

Das bislang einzige Thema, das die Basis von US-Präsident Donald Trump spaltet, ist Jeffrey Epstein. Nun haben Demokraten im Repräsentantenhaus drei neue E-Mails des Sexualstraftäters veröffentlicht. Darin schreibt Epstein unter anderem, Trump "wusste von den Mädchen" und habe mit einem davon "Stunden in meinem Haus" verbracht. Was in dieser Zeit geschah, geht aus den Nachrichten nicht hervor. Sie stammen von 2011, 2015 und 2019.

Der Inhalt der E-Mails stellt Trumps Äußerungen infrage: Der Präsident hat wiederholt dementiert, irgendetwas über den Sexhandel Epsteins und dessen Partnerin Ghislaine Maxwell gewusst zu haben. Eine der Nachrichten ist an Epsteins langjährige Vertraute und Komplizin Maxwell adressiert, zwei weitere an den Journalisten und Buchautoren Michael Wolff. In der letzten E-Mail schreibt Epstein zudem, Trump habe Maxwell gebeten, "aufzuhören".

"Die Demokraten haben gezielt E-Mails an die liberalen Medien durchgestochen, um falsche Narrative zu erfinden und Präsident Trump zu diffamieren", sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Laut der Darstellung des US-Präsidenten brach er seinen Kontakt mit Epstein etwa 2005 ab, weil Epstein ihm Arbeitskräfte von Mar-a-Lago abgeworben hatte. Darunter war demnach auch Virginia Giuffre, ein Opfer Epsteins. Giuffre nahm sich im April das Leben. Epstein starb bereits 2019 in seiner Gefängniszelle, laut offizieller Darstellung nahm er sich das Leben. Über Jahrzehnte hatte er sich an Minderjährigen vergangen.

Skandal könnte neu aufbrechen

Der Epstein-Skandal hat Trumps zweite Präsidentschaft erschüttert, als Justizministerin und Generalstaatsanwältin Pam Bondi die Veröffentlichung neuer Dokumente im Fall Epstein verweigerte. Kurz nach ihrer Vereidigung hatte Bondi gesagt, die "Epstein list" läge zur Prüfung auf ihrem Schreibtisch. Teile von Trumps Basis sind davon überzeugt, dass Epstein eine Liste mit prominenten Kunden führte, denen er Minderjährige für sexuellen Missbrauch in seinem Anwesen in Florida und auf seiner Privatinsel vermittelte. Um Epstein ranken sich eine Reihe von Verschwörungstheorien.

Eines der Wahlversprechen der Republikaner war, die Akten komplett zu veröffentlichen. Wegen des Shutdowns der Regierung rückte das Thema öffentlich in den Hintergrund; auch weil das Repräsentantenhaus nicht mehr zusammenkam. "Diese neuesten E-Mails werfen Fragen darüber auf, was das Weiße Haus noch verbirgt und wie die Beziehung zwischen Epstein und dem Präsidenten tatsächlich aussieht", erklärte der Demokrat Robert Garcia, Vorsitzender des Aufsichtsausschusses im Repräsentantenhaus.

Auch für manchen Republikaner hört beim Thema Epstein die Loyalität zu Trump auf: In der Kongresskammer gibt es parteiübergreifend Unterstützung für eine komplette Veröffentlichung der Akten. Dort blockiert Mehrheitsführer Mike Johnson eine Abstimmung, aber eine Mehrheit könnte die Ansetzung für voraussichtlich Anfang Dezember erzwingen. Ein erfolgreicher Beschluss müsste vom Senat bestätigt werden - laut "Politico" erwarten die Republikaner, dass die Initiative dort scheitert. Dies dürfte die Spekulationen darüber, ob und wie die Regierung weitere Informationen über Trump und Epstein vertuscht, weiter nähren.

Quelle: ntv.de

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