Politik

Michel muss Schutz suchen EU-Ratspräsident während Raketenangriff in Odessa

In Odessa waren bereits am Wochenende mehrere Raketenangriffe gemeldet worden.

In Odessa waren bereits am Wochenende mehrere Raketenangriffe gemeldet worden.

(Foto: IMAGO/NurPhoto)

Zahlreiche Politiker besuchen die Ukraine in den vergangenen Wochen. EU-Ratspräsident Michel schlägt etwas überraschend in der am Schwarzen Meer gelegenen Stadt Odessa auf. Während seines Besuchs wird die Hafenstadt erneut Ziel eines russischen Raketenangriffs.

Ein Besuch von EU-Ratspräsident Charles Michel in der ukrainischen Hafenstadt Odessa ist wegen eines Raketenangriffs vorübergehend unterbrochen worden. Bei einem Treffen mit dem ukrainischen Premierminister Denys Schmyhal mussten die Teilnehmer Schutz suchen, da Raketen in der Region Odessa einschlugen, wie es aus EU-Kreisen hieß. Michel veröffentlichte auf Twitter Fotos von seinem Besuch, die ihn zusammen mit Schmyhal und anderen Beamten zeigen. "Ich kam, um den Europatag in Odessa zu feiern", schrieb Michel.

Hatte seinen Besuch in Odessa nicht angekündigt: Charles Michel.

Hatte seinen Besuch in Odessa nicht angekündigt: Charles Michel.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Er traf neben Schmyhal den Chef der ukrainischen Marine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sei zwischenzeitlich per Video dazugeschaltet worden. Gegenstand der Gespräche war demnach unter anderem der geplante Solidaritätsfonds für den Wiederaufbau der Ukraine.

Bereits am Morgen waren in der Region nach Angaben des ukrainischen Militärs vier Raketen eingeschlagen. Es handele sich um Hochpräzisionsraketen vom Typ Onyx, die von der von Russland annektierten Halbinsel Krim aus abgeschossen worden seien.

Michel sieht globale Lieferketten bedroht

Nach Angaben des EU-Vertreters beklagte Michel bei seinem Besuch in Odessa auch "die Auswirkungen des russischen Krieges auf die globalen Lieferketten", insbesondere im Hinblick auf Getreidelieferungen, die wegen der "russischen Blockade des Schwarzen Meers im Hafen festsitzen". Diese Blockade schade nicht nur der ukrainischen Wirtschaft, sondern gefährde auch "die globale Ernährungssicherheit", erklärte der EU-Vertreter.

Russland versucht mit seinen Angriffen auf die ukrainischen Hafenstädte eine wichtige Handelsroute für Getreide quasi zu blockieren. Die Ukraine gilt als eine der Kornkammern Europas, die Ausfuhren laufen großenteils über das Schwarze Meer.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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