Neues Drehkreuz in Polen EU richtet Evakuierungszentrum für Ukrainer ein
01.09.2022, 16:19 Uhr
Die Einrichtung ist Teil eines EU-Programms, das bereits mehr als 1100 ukrainische Patienten zur Behandlung in 18 europäische Staaten gebracht hat.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Die Zahl der verwundeten Menschen in der Ukraine wächst täglich. Gleichzeitig können chronisch krankte Menschen aufgrund des anhaltenden Krieges immer schlechter versorgt werden. Die EU hat deshalb ein Evakuierungszentrum in Polen eröffnet. Von dort sollen Patienten in andere Länder geflogen werden.
Die EU hat in Polen ein Drehkreuz für die Evakuierung von Patienten aus dem Kriegsland Ukraine eingerichtet. Die Menschen sollen dort nach ihrer Ankunft aus der Ukraine versorgt werden, bevor sie in Krankenhäuser in anderen europäischen Ländern gebracht werden, wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte. Das Zentrum befindet sich nahe der Stadt Rzeszow, die unweit der ukrainischen Grenze liegt und einen Flughafen hat.
Die Einrichtung ist Teil eines EU-Programms, das seit März bereits mehr als 1100 ukrainische Patienten zur Behandlung in 18 europäische Staaten gebracht hat, darunter auch nach Deutschland. Es gibt den Angaben zufolge zwei medizinische Evakuierungsflüge pro Woche, ausgeführt von Norwegen.
Die Zahl der verwundeten Menschen in der Ukraine wachse jeden Tag, erklärte der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarcic, zur Eröffnung des Drehkreuzes. "Gleichzeitig können lebenswichtige Behandlungen chronisch kranker Patienten aufgrund der Zerstörung von Gesundheitseinrichtungen nicht mehr gewährleistet werden. Wir können diese Menschen nicht im Stich lassen."
Neben verletzten Zivilisten gehe es auch um die Versorgung von Soldaten und chronisch kranken Patienten, die durch den Krieg nicht mehr die erforderliche Behandlung erhielten. Damit verstärke die EU ihre Hilfe vor Ort, "um die Gesundheitssysteme in der Ukraine, Polen, Moldau und der Slowakei zu entlasten", erklärte die Kommission weiter.
Quelle: ntv.de, hek/dpa/AFP