Politik

Warnung vor BKA-Ermittlungen Edathy verrät seinen Informanten

Sebastian Edathy soll kommende Woche im Untersuchungsausschuss aussagen.

Sebastian Edathy soll kommende Woche im Untersuchungsausschuss aussagen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Rätselraten hat ein Ende: Sebastian Edathy verrät, wer ihn vor drohenden BKA-Ermittlungen wegen Kinderpornografie gewarnt hat. Der Informant ist selbst kein unbeschriebenes Blatt.

Der frühere SPD-Politiker Sebastian Edathy behauptet, den Hinweis auf drohende Kinderpornografie-Ermittlungen von seinem Parteifreund Michael Hartmann bekommen zu haben. Hartmann habe ihm am Rande des SPD-Parteitags in Leipzig im November 2013 in einem persönlichen Gespräch über die Erkenntnisse des Bundeskriminalamtes (BKA) informiert, sagte Edathy dem Magazin "Stern".

Hartmann wiederum soll nach Darstellung Edathys die Information vom damaligen BKA-Präsidenten Jörg Ziercke erhalten haben. Der mittlerweile pensionierte Ziercke ließ über eine BKA-Sprecherin mitteilen, die Behauptungen seien unzutreffend.

Hartmann sagte dem Blatt: "Aus Respekt vor der Arbeit des Untersuchungsausschusses, von dem ich wahrscheinlich als Zeuge geladen werde, möchte ich mich dazu nicht äußern." Der SPD-Politiker war im vergangenen Juli selbst in die Schlagzeilen geraten, nachdem er gestanden hatte, die Droge Crystal Meth konsumiert zu haben.

Edathy soll am Donnerstag vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags in Berlin aussagen. Ab Februar 2015 muss sich der frühere Bundestagsabgeordnete wegen des Verdachts auf Besitz von Kinderpornografie vor Gericht verantworten. Der Fall hatte dem CSU-Politiker Hans-Peter Friedrich den Ministerjob gekostet. Er hatte als Bundesinnenminister Informationen zu Edathy an die SPD-Spitze weitergegeben und trat im Februar - als Agrarminister - wegen der Edathy-Affäre zurück.

Quelle: ntv.de, fma/dpa

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