Anreize für Feuerwehr und Co Ehrenamtler sollen mehr verdienen
24.05.2019, 16:22 Uhr
Wer etwa in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv ist, soll künftig höhere steuerfreie Vergütungen erhalten können.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Fußballtraining für Kinder oder Musizieren im Verein: Viele Deutsche engagieren sich ehrenamtlich. Weil es ihnen Spaß macht - nicht weil sie dafür besonders viel Geld bekommen. Doch die Finanzminister wollen das jetzt ändern und planen saftige Erhöhungen.
Die Länder-Finanzminister wollen mehr Anreize für ehrenamtliches Engagement schaffen. Sie sprachen sich bei einem Treffen in Berlin dafür aus, die Übungsleiterpauschale um 600 auf jährlich 3000 Euro sowie die Ehrenamtspauschale um 120 auf 840 Euro zu erhöhen. Wer also bei der Freiwilligen Feuerwehr, im Sportverein, in kulturellen oder sozialen Einrichtungen ehrenamtlich tätig ist, soll künftig höhere steuerfreie Vergütungen erhalten können. Auch andere Freigrenzen etwa für bestimmte Einnahmen von Vereinen sollen angehoben werden.
Die Finanzminister plädierten in dem Zusammenhang dafür, Kriterien für die Gemeinnützigkeit neu zu justieren und zu prüfen, ob zum Beispiel E-Sport-Vereine Steuervorteile erhalten können. Bis Jahresende soll nach ihrem Willen darüber entschieden werden. Nach den Vorstellungen der Länder sollen auch sogenannte Freifunk-Netze, in deren Rahmen Initiativen kostenloses WLAN selbst organisieren, begünstigt werden.
"Ehrenamtliches Engagement muss durch steuerliche Regelungen eher unterstützt als behindert werden", sagte der Vorsitzende der Finanzministerkonferenz, Hessens Ressortchef Thomas Schäfer. Die aktuellen Regelungen müssten an die gesellschaftlichen Realitäten angepasst werden, so der CDU-Politiker.
Nach den Worten der parlamentarischen Staatssekretärin Christine Lambrecht ist auch das Bundesfinanzministerium für eine Weiterentwicklung des Gemeinnützigkeitsrechts. Ehrenamtlich tätige Menschen leisteten wertvolle Arbeit für die Gesellschaft, betonte sie. Ziel einer Reform müsse nicht zuletzt Bürokratieabbau sein: "Damit sich Vereine und Organisationen auf das konzentrieren können, was ihr eigentlicher Zweck ist. Zu prüfen seien zum Beispiel auch steuerliche Vergünstigungen für die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen.
Quelle: ntv.de, aeh/dpa