Politik

Skurriler Redner bei AfD-JugendEichwald fliegt aus Stadtrat und kassiert Parteiausschlussverfahren

01.12.2025, 13:04 Uhr IMG-0632Von Tom Kollmar
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Das wurde sogar der AfD zu bunt: Alexander Eichwalds Parteikarriere ist vorbei, bevor sie richtig begonnen hat. Grund ist seine Rede bei der Gründung der neuen AfD-Jugendorganisation.

Die AfD will nach der skurrilen Rede des Nachwuchspolitikers Alexander Eichwald beim Gründungskongress ihrer neuen Jugendorganisation in Gießen Handlungsschnelligkeit beweisen. "Noch am selben Wochenende wurde der Betreffende seines Amtes als 'sachkundiger Bürger' enthoben und ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet", sagt der Bundestagsabgeordnete Maximilian Kneller aus Ostwestfalen ntv. "Wer sich so verhält, hat in der AfD nichts zu suchen. Das war und bleibt unsere klare Linie."

Auf der Webseite des Stadtrats des ostwestfälischen Herford wird Eichwald als "sachkundiger Bürger" aufgeführt, hat also kein Mandat, aber eine beratende Funktion. Er ist dort für die AfD-Fraktion im Stadtrat tätig. Demnach sitzt er seit Herbst 2025 für die Partei unter anderem im Jugendhilfeausschuss. Bis jetzt.

Eichwald philosophierte in seiner Rede bei der Gründung der neuen AfD-Jugendorganisation "Generation Deutschland" am Samstag über Schweine, die in Kuhställen geboren werden, aber trotzdem Schweine blieben. Zudem rief er seinen "Parteigenossen" zu, alle hier im Saal würden doch die "Liebe und Treue" zu Deutschland teilen. Eichwald sprach außerdem von einem "deutschen Volkskörper" und betonte, es sei "nationale Pflicht, die deutsche Kultur vor fremden Einflüssen zu schützen". Sein Publikum irritierte er vor allem mit seinem rollenden "R", das ihn wie einen Hitler-Imitator wirken ließ.

Kneller sprach von einem "offensichtlichen Provokationsversuch". Auch Jean-Pascal Hohm, der neue GD-Vorsitzende, distanzierte sich von Eichwald. Wer so auftrete, der habe in der AfD und ihrer Jugendorganisation nichts verloren. "Der Auftritt von Alexander Eichwald hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, bei Aufnahmegesprächen genau hinzuschauen, wen man in die Partei aufnimmt und wen nicht", sagte Hohm ntv.

Eichwald bewarb sich mit seiner Rede um einen Posten im Vorstand der frisch gegründeten "Generation Deutschland". Er unterlag zwar deutlich gegen Mitbewerber, bekam aber immerhin 12 Prozent der Stimmen.

Quelle: ntv.de

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