Indigener kämpfte für Putin Einer der letzten Angehörigen von bedrohtem Volk in Kursk getötet
12.12.2024, 13:09 Uhr Artikel anhören
Die russischen Streitkräfte versuchen seit Monaten vergeblich, die Ukrainer aus der Region Kursk zu vertreiben.
(Foto: IMAGO/SNA)
Bei den toten Kämpfern der russischen Armee sollen Minderheiten überrepräsentiert sein. Berichten zufolge ist in der Region Kursk nun ein Mann ums Leben gekommen, der zum bedrohtesten Volk überhaupt gehört. Es soll nur noch sehr wenige Lebende geben.
Laut russischen Kanälen ist bei den Kämpfen in der Region Kursk ein Soldat ums Leben gekommen, der einer der letzten Verbliebenen des indigenen Volkes der Kerek aus Sibirien war. Beim russischen Facebook-Pendant VKontakte hieß es, Iwan Lymnejewitsch Taimagyr habe bereits im September sein Leben verloren. Demnach wurde er 56 Jahre alt und war Teil der 810. separaten Marinebrigade. "Dies ist ein unwiederbringlicher Verlust für das kulturelle Erbe Russlands", hieß es in dem Posting.
Olga Romanova, die Leiterin der Gefangenenrechtsgruppe Russia Behind Bars, schrieb auf Telegram, die Kereken seien das kleinste Volk in der Russischen Föderation. Der Indigene sei bei einem der "Fleischangriffe", bei denen russische Soldaten in großer Zahl auf die Stellungen der Ukraine geschickt werden, liquidiert worden.
"Es war höchstwahrscheinlich der letzte Kerek auf diesem Planeten", behauptete Romanova. Diese Information stimmt laut einer Volkszählung von 2022 wahrscheinlich jedoch nicht. Offiziellen Angaben der russischen Statistikbehörde zufolge lag die Zahl der Kereken damals bei 23.
Putin verheizt Minderheiten im Krieg
Die in den USA ansässige Forscherin Maria Vyushkova stellte anhand von frei zugänglichen Informationen fest, dass ethnische Minderheiten unter den russischen Opfern stark überrepräsentiert sind. Schon Mitte 2022 berichtete Wassili Matenow, der Gründer der Minderheiten-Organisation "Asiaten Russlands", die Statistik der toten Soldaten, die nationalen Minderheiten entstammen, sei "katastrophal".
Die Ukraine hatte im August in der russischen Region Kursk eine Offensive gestartet. Seitdem versuchen die Kreml-Truppen, Kiews Streitkräfte zurückzuschlagen. Dies ist ihnen trotz Geländegewinnen jedoch bisher nicht gelungen.
Der Kreml hatte mehrfach Zeitpunkte vorgegeben, zu denen die Ukrainer aus der Region vertrieben sein sollten - erfüllen konnte die russische Armee die Ziele nicht. Nach ukrainischen Angaben befinden sich derzeit Zehntausende Kämpfer in Kursk, darunter auch Tausende Kämpfer aus Nordkorea.
Quelle: ntv.de, rog