Kranzniederlegung in London Elizabeth lässt Charles den Vortritt
12.11.2017, 16:50 Uhr
Prinz Charles legt einen Kranz mit künstlichen Mohnblumen am Cenotaph nieder - die Mohnblumen sollen an die Schlachtfelder von Flandern erinnern.
(Foto: imago/i Images)
Die britische Königsfamilie gedenkt der Kriegstoten. Am Denkmal für die gefallenen Soldaten legt Thronfolger Prinz Charles zwei Kränze nieder: einen eigenen und einen im Namen seiner Mutter. Bisher hatte die Königin das fast immer selbst gemacht.

Die Queen verfolgte die Kranzniederlegung von einem Balkon aus. Neben ihr Charles' Frau Camilla, die Herzogin von Cornwall, sowie Prinz Philip.
(Foto: imago/i Images)
Königin Elizabeth II. hat der jährlichen Zeremonie zum Gedenken an die Kriegstoten zum ersten Mal nur zugesehen und ihre Pflichten Prinz Charles überlassen. Zusammen mit ihrem Mann Prinz Philip beobachtete sie die Feierlichkeiten in London von einem Balkon des Außenministeriums aus, während ihr ältester Sohn einen Kranz am Cenotaph-Kriegsdenkmal niederlegte.
Auch Charles' Söhne Harry und William nahmen, gemeinsam mit Veteranen und Politikern, an der Zeremonie zum sogenannten Remembrance Sunday teil. Premierministerin Theresa May und Oppositionsführer Jeremy Corbyn legten ebenfalls Kränze an dem Denkmal nieder.
Der Buckingham-Palast hatte vorab mitgeteilt, dass die Königin in diesem Jahr nur zusehen werde. Sie hatte zuvor in ihren 65 Jahren auf dem Thron erst sechsmal nicht an der Gedenkfeier teilgenommen: Zweimal war sie schwanger und viermal im Ausland. Zum ersten Mal delegierte sie am Sonntag die Aufgabe, obwohl sie selbst vor Ort war.
In den vergangenen Jahren hatte die 91-Jährige ihren Zeitplan bereits deutlich entschlackt. 2012 hatte sie noch 425 offizielle Termine wahrgenommen, im vergangenen Jahr waren es nur noch 332. Ihr 96-jähriger Ehemann Prinz Philip hatte im August seinen letzten offiziellen Auftritt absolviert.
Jedes Jahr im November wird in Großbritannien mit dem Remembrance Sunday der in allen Kriegen gefallenen Soldaten gedacht. Am 11. November 1918 war der Waffenstillstand unterzeichnet worden, der den Ersten Weltkrieg beendete. Das Gedenken an den Ersten Weltkrieg ist in Großbritannien weitaus stärker ausgeprägt als in Deutschland.
Quelle: ntv.de, hvo/AFP/dpa