Comeback nach Krankheitsausfall Erdogan meldet sich per Videoschalte zurück
27.04.2023, 17:59 Uhr Artikel anhören
Erdogan zeigt sich nach seinem kürzlichen Ausfall.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Der türkische Präsident Erdogan bricht ein Fernsehinterview wegen Magenproblemen ab. Kurz darauf folgen Spekulationen über seine Gesundheit. Nun zeigt er sich bei einer Videoschalte mit Putin. Um Gesundheitsfragen soll es dabei aber nicht gehen - vielmehr um russische Unterstützung für die Türkei.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich nach Spekulationen über seine Gesundheit bei einer Videoschalte mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gezeigt. Die beiden Staatschefs nahmen online an einer Zeremonie zur Anlieferung von Brennstäben am Atomkraftwerk Akkuyu in der Südtürkei teil. Alle Reaktoren des AKWs würden schrittweise bis zum Jahr 2028 in Betrieb genommen, sagte Erdogan, der etwas blass wirkte. "Dieses Kraftwerk wird zehn Prozent des Stromverbrauchs unseres Landes liefern." Der russische Staatskonzern Rosatom ist federführend beim Bau des Atomkraftwerks in Mersin.
Am Dienstagabend hatte der 69-jährige Erdogan zunächst ein Fernsehinterview wegen Magenproblemen unterbrechen müssen. Anschließend legte er eine Pause im Wahlkampf für die Parlaments- und Präsidentenwahlen am 14. Mai ein. Die Videoschalte war Erdogans erster öffentlicher Auftritt seitdem. Wann er seinen Wahlkampf wieder aufnimmt, blieb zunächst unklar.
Gesundheitsminister Fahrettin Koca hatte berichtet, Erdogan habe sich eine Magen-Darm-Entzündung zugezogen, sei aber nun auf dem Weg der Besserung. Putin würdige kurz vor der Wahl öffentlich die Rolle seines türkischen Amtskollegen bei dem AKW-Projekt.
"Der Aufbau des ersten Atomkraftwerks in der Türkei und damit eines Hochtechnologiesektors faktisch von null an ist ein weiteres überzeugendes Beispiel dafür, wie viel Sie, Präsident Erdogan, für Ihr Land, das Wirtschaftswachstum und alle türkischen Bürger tun", sagte Putin per Videoschalte. Darüber hinaus bot sich Putin als Helfer bei der Überwindung der Folgen des schweren Erdbebens vom Februar an. Die türkische Regierung stehe vor schwierigen sozialen Problemen, die es zu lösen gelte. Doch Moskau sei bereit, Ankara in dieser Frage beizustehen, versicherte der russische Präsident.
Quelle: ntv.de, tkr/dpa