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Gewalttätige Szene um Lina E. Ermittler nehmen ausgelieferten Linksextremisten in U-Haft

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Die Beamten nahmen den aus Ungarn ausgelieferten Linksextremisten direkt am Flughafen fest.

Die Beamten nahmen den aus Ungarn ausgelieferten Linksextremisten direkt am Flughafen fest.

(Foto: dpa)

Vor fünf Jahren sollen Linksextremisten in einer Unterführung in Dessau mehreren Männern aufgelauert und sie zusammengeschlagen haben. Einer der mutmaßlichen Täter wird von Ungarn ausgeliefert und festgenommen. Er soll der radikalisierten Szene um Lina E. angehören.

Ein weiteres mutmaßliches Mitglied der gewalttätigen linksextremen Szene um Lina E. und Johann G. ist in Untersuchungshaft. Der Mann wurde aus der Straf- und Auslieferungshaft in Ungarn nach Deutschland überstellt und am Frankfurter Flughafen durch Beamte des Landeskriminalamts Sachsen festgenommen, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte. Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs habe den Haftbefehl gegen den Deutschen am Wochenende in Vollzug gesetzt.

Den Ermittlungen zufolge soll der Mann seit 2018 der in und um Leipzig gegründeten Vereinigung angehört haben, "deren Mitglieder eine militante linksextremistische Ideologie teilen". Der Beschuldigte habe sich an Kampftrainings und den Gewalttaten beteiligt, erklärte die Bundesanwaltschaft. Sie wirft ihm Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und gefährliche Körperverletzung vor.

Die Vereinigung lehne den bestehenden demokratischen Rechtsstaat, das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung sowie das staatliche Gewaltmonopol ab, heißt es. Die Gruppe sei überregional vernetzt und habe bis 2020 Menschen angegriffen, die aus ihrer Sicht der "rechten Szene" angehörten.

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Im Januar 2019 soll der Mann mit bis zu sechs weiteren Mitgliedern der Vereinigung in einer Unterführung am Bahnhof Dessau-Roßlau vier Menschen angegriffen haben, die von einer Demonstration in Magdeburg anlässlich des 74. Jahrestages der Bombardierung der Stadt kamen. Die Angreifer hätten ihren Opfern gezielt mit Schlagwerkzeugen auf den Kopfbereich geschlagen. Drei von ihnen seien daraufhin zu Boden gegangen, wo die Angreifer weiter gegen ihre Köpfe schlugen und traten. Die Angegriffenen seien erheblich und potenziell lebensgefährlich verletzt worden.

Lina E. selbst wurde im Mai 2023 verurteilt, ihre Anwälte haben aber Berufung eingelegt. Die Verhandlung am Bundesgerichtshof ist für Februar angesetzt.

Quelle: ntv.de, rpe/dpa

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