Politik

Modellautos von Straftätern gebaut Ermittlungen gegen Haderthauer eingestellt

Christine und Hubert Haderthauer 2012 bei einem Staatsempfang in Bayreuth.

Christine und Hubert Haderthauer 2012 bei einem Staatsempfang in Bayreuth.

(Foto: dpa)

Die Modellauto-Affäre kostet Christine Haderthauer einst ihren Job. Nach Vorwürfen und Betrugsermittlungen musste die CSU-Politikerin ihren Posten als Chefin der Bayerischen Staatskanzlei aufgeben. Was bleibt, ist eine überschaubare Strafzahlung.

Die CSU-Politikerin Christine Haderthauer, die wegen der sogenannten Modellauto-Affäre als bayerische Staatskanzleichefin zurücktreten musste, kommt juristisch mit einem blauen Auge davon. Die Staatsanwaltschaft München II hat ihre Betrugsermittlungen gegen sie nach mehr als einem Jahr eingestellt. Der Verdacht sei ausgeräumt, bestätigte Behördensprecher Ken Heidenreich.

Der verurteilte Dreifachmörder Roland S. zeigt im Konferenzsaal des bayerischen Landtags in München Fotos und Zeichnungen seiner imposanten Automodelle. (Archivbild)

Der verurteilte Dreifachmörder Roland S. zeigt im Konferenzsaal des bayerischen Landtags in München Fotos und Zeichnungen seiner imposanten Automodelle. (Archivbild)

(Foto: dpa)

Haderthauers Anwalt Walter Rubach teilte schriftlich mit, auch der gegen seine Mandantin erhobene Verdacht der Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Modellauto-Verkäufen sei ausgeräumt. Wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Abgabenordnung, bei der 2007/08 ein Schaden von 2300 Euro entstanden sein soll, werde seine Mandantin "einen angemessenen Strafbefehl akzeptieren, damit das für sie und ihre Familie belastende Verfahren ein Ende nimmt".

Die Staatsanwaltschaft beantragte demnach bei Landtagspräsidentin Barbara Stamm die Aufhebung von Haderthauers Immunität - eine Formsache. Oberstaatsanwalt Heidenreich äußerte sich dazu nicht. Gegen Haderthauers Ehemann Hubert soll dagegen demnächst Anklage erhoben werden. Heidenreich sagte dazu lediglich, dass die Ermittlungen gegen ihn abgeschlossen seien.

Die Arbeit eines Dreifachmörders

Christine und Hubert Haderthauer waren bis 2008 nacheinander Miteigentümer des Unternehmens "Sapor Modelltechnik", das teure Modellautos verkaufte, die von Straftätern in der Psychiatrie gebaut wurden. Wichtigster Konstrukteur war ein verurteilter Dreifachmörder.

Auslöser für die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft war 2014 eine Anzeige des früheren Haderthauer-Geschäftspartners Roger Ponton, der den Haderthauers vorwarf, ihn beim Verkauf seines Anteils um mehrere 10.000 Euro geprellt zu haben. Geprüft wurde daraufhin, ob Einnahmen aus dem Modellauto-Verkauf nicht korrekt angegeben und versteuert wurden. Christine Haderthauer, die wegen der Affäre Anfang September 2014 von ihrem Amt als bayerische Staatskanzleichefin zurücktreten musste, hat sämtliche Vorwürfe stets als falsch zurückgewiesen.

Quelle: ntv.de

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