Angriff auf irakische Botschaft Erneuter Selbstmordanschlag in Kabul
31.07.2017, 10:33 Uhr
Kabul wird erneut von einem Anschlag erschüttert.
(Foto: REUTERS)
Vor der irakischen Botschaft in Kabul sprengt sich ein Selbstmordattentäter in die Luft. Mehrere Angreifer dringen in das Gebäude ein. In der Gegend fallen außerdem zahlreiche Schüsse. Alle Täter sterben bei dem Anschlag. Der IS reklamiert die Tat für sich.
Aufständische haben einen Anschlag auf die irakische Botschaft in der afghanischen Hauptstadt Kabul verübt. "Ein Selbstmordattentäter hat sich am Eingang zur Botschaft in die Luft gesprengt", sagte ein Mitarbeiter der Sicherheitskräfte, der nicht genannt werden wollte. Drei Männer seien in die Botschaft eingedrungen. Dort lieferten sich nach Angaben des Innenministeriums drei Kämpfer mehrere Stunden lang ein Feuergefecht mit den Sicherheitskräften. Am Nachmittag erklärte das Ministerium, der Anschlag sei vorüber, "alle Terroristen" seien tot.
Zuvor hätten mehrere Explosionen die afghanische Hauptstadt erschüttert, anschließend seien Schüsse und Detonationen von Granaten zu hören gewesen. Mindestens ein Verletzter sei bislang ins Krankenhaus eingeliefert worden, sagte der Chef der örtlichen Krankenhäuser, Salim Rasuli. Fernsehberichte zeigten mehrere Fahrzeuge von Polizei und Rettungskräften auf dem Weg zum Anschlagsort. Zivilisten wurden aus dem Gebiet rund um die irakische Botschaft in Sicherheit gebracht, hieß es aus Sicherheitskreisen weiter. Die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat über ihr Internet-Sprachrohr Amak für sich.
In einer Erklärung des Innenministeriums hieß es, ein Polizist sei verletzt worden. Bilder und Videoaufnahmen in den sozialen Netzwerken zeigten aufsteigenden Rauch über dem Botschaftsgebäude. Örtliche Medien hatten zunächst von einer Explosion, gefolgt von Schüssen in oder nahe der irakischen Botschaft berichtet.
Anschlagsserie in den vergangenen Wochen
In Kabul waren in den vergangenen Wochen mehrere schwere Anschläge verübt worden. Bei einem Autobombenanschlag am vergangenen Montag wurden in der afghanischen Hauptstadt nach Regierungsangaben mindestens 26 Menschen getötet und 41 weitere verletzt.
Bei einem Selbstmordanschlag im Diplomatenviertel von Kabul waren Ende Mai mehr als 150 Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt worden. Der Selbstmordattentäter hatte sich mit einem mit 1500 Kilogramm Sprengstoff beladenen Tanklaster in die Luft gesprengt. Bei der Explosion wurde auch die deutsche Botschaft erheblich beschädigt.
Quelle: ntv.de, sgu/dpa/AFP