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USA bauten Pier in zwei Monaten Erste Hilfslieferungen per Schiff treffen in Gaza ein

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Über den Pier sollen künftig bis zu 150 LKW-Ladungen täglich in den Gazastreifen gebracht werden.

Über den Pier sollen künftig bis zu 150 LKW-Ladungen täglich in den Gazastreifen gebracht werden.

(Foto: picture alliance/dpa/U.S. Central Command/AP)

Hilfe für die Menschen im Gazastreifen kommt nun nicht mehr nur über Grenzübergänge und aus der Luft, sondern auch über das Mittelmeer. Die USA bauen zuvor binnen zwei Monaten einen Pier dafür. Ob die Lieferungen zur Zivilbevölkerung kommen, steht jedoch in den Sternen.

Über den neuen schwimmenden US-Pier haben die ersten Hilfsgüter den Gazastreifen erreicht. Das Zentralkommando des US-Militärs teilte mit, die Lieferung sei um 9 Uhr Ortszeit in dem Küstengebiet eingetroffen. Amerikanische Soldaten hätten den Gazastreifen aber nicht betreten. Nach Schätzung des US-Militärs könnten über den Pier künftig bis zu 150 LKW-Ladungen pro Tag an Land gebracht werden.

Der Einsatz sei Teil einer multinationalen Anstrengung, zusätzliche Hilfe für die palästinensische Zivilbevölkerung über einen Seekorridor zu liefern, teilte das Zentralkommando mit. Der Einsatz sei ausschließlich humanitärer Natur und umfasse Hilfsgüter, die von einer Reihe von Ländern und Organisationen gespendet würden.

Die UN teilten jedoch mit, dass fehlender Treibstoff die Verteilung der Hilfsgüter an die 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen, die nach sieben Monaten heftiger Kämpfe zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas dringend auf Lebensmittel angewiesen sind, extrem erschweren werde. "Wir brauchen dringend Treibstoff", sagte der stellvertretende UN-Sprecher Farhan Haq. "Es spielt keine Rolle, wie die Hilfe ankommt, ob auf dem Seeweg oder auf dem Landweg - ohne Treibstoff kommt die Hilfe nicht bei den Menschen an."

Pentagon will Fehler im System beheben

Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh sagte, die Frage der Treibstofflieferungen komme in allen Gesprächen mit der israelischen Seite zur Sprache. Sie erklärte auch, die Zahl der Lieferungen über den Seeweg solle langsam erhöht werden, während Fehler im System behoben würden.

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Das US-Militär hatte am frühen Donnerstag die Installation des schwimmenden Piers an der Küste des Gazastreifens abgeschlossen. Das Projekt, das voraussichtlich 320 Millionen Dollar kosten wird, war vor mehr als zwei Monaten von US-Präsident Joe Biden in Auftrag gegeben worden, um den hungernden Palästinensern zu helfen.

Israel hat erklärt, es begrenze Hilfslieferungen nicht. Vielmehr seien die Vereinten Nationen für Verzögerungen bei der Verteilung von Gütern im Gazastreifen verantwortlich. Die UN erklärten dagegen, dass Gefechte, israelischer Beschuss und chaotische Sicherheitsbedingungen die Lieferungen behinderten. Israel befürchtet außerdem, dass die Hamas gelieferten Treibstoff für ihren Kampf gegen die israelischen Truppen verwendet.

Quelle: ntv.de, als/AP

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