Reporter drehten in Kursk FSB ermittelt gegen ausländische Journalisten
22.08.2024, 14:56 Uhr Artikel anhören
Ein ukrainischer Soldat steht in der Nähe der beschädigten Gasmessstation in Sudscha in der Region Kursk.
(Foto: IMAGO/Ukrinform)
Die Ukraine kontrolliert Dutzende Ortschaften in der Region Kursk. Aus der besetzten Stadt Sudscha berichten kürzlich drei ausländische Journalisten. Der russische Geheimdienst FSB will nun nach diesen fahnden. Es ist nicht der erste Fall dieser Art.
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben gegen mehrere ausländische Journalisten strafrechtliche Ermittlungen wegen Reportagen in der russischen Region Kursk eingeleitet, in der die ukrainische Armee Dutzende Ortschaften kontrolliert. Gegen einen Reporter des US-Senders CNN sowie gegen zwei ukrainische Journalistinnen seien Ermittlungen wegen des "illegalen Überschreitens der Staatsgrenze" eingeleitet worden, erklärte der FSB.
Demnach hatten die Journalisten Videoaufnahmen in der von ukrainischen Truppen kontrollierten Stadt Sudscha gemacht. Bei dem CNN-Journalisten handelt es sich laut FSB um Nick Paton Walsh, den Chefkorrespondenten des Senders für internationale Sicherheit. Er hatte am 16. August für CNN aus Sudscha berichtet. Walsh ist britischer Staatsbürger. Zuvor war er für die britische TV-Sendung "Channel 4 News" und die britische Zeitung "The Guardian" in Moskau tätig.
Bei den ukrainischen Journalistinnen handelt es sich demnach um Diana Buzko, die für den Web-Sender Hromadske aus Sudscha berichtete, und Olesja Borowik, die im Auftrag des TV-Senders My-Ukraina von dort berichtete. Die Namen der drei würden in Kürze "auf eine internationale Fahndungsliste gesetzt", erklärte der FSB weiter. Die Strafermittlungsverfahren gegen die drei Journalisten beruhen auf den gleichen Vorwürfen wie das Verfahren gegen zwei italienische Journalisten des öffentlich-rechtlichen italienischen Senders RAI, wie der FSB weiter mitteilte.
Dessen Mitarbeiter Simone Traini und Stefania Battistini hatten vergangene Woche aus Sudscha berichtet. Russland hatte daraufhin zunächst die italienische Botschafterin Cecilia Piccioni ins Außenministerium in Moskau einbestellt. Am Samstag wurde dann das Strafermittlungsverfahren gegen die beiden Italiener eingeleitet. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen bis zu fünf Jahre Haft.
Quelle: ntv.de, lar/dpa