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London: "Inseln sind britisch" Argentinien zieht sich aus einem Falkland-Abkommen zurück

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Argentinien geht das 2016 geschlossene Abkommen zu weit.

Argentinien geht das 2016 geschlossene Abkommen zu weit.

(Foto: picture alliance/dpa/PA Media)

Seit Jahrzehnten schwelt der Konflikt zwischen Argentinien und Großbritannien. Nach dem Fund von Öl- und Gasvorkommen nimmt die Auseinandersetzung an Schärfe zu. Buenos Aires kündigt nun ein Abkommen auf und will neue Gespräche. Die Reaktion aus London ist knapp - und eindeutig.

Argentinien hat einen gemeinsamen Standpunkt mit Großbritannien über die Falkland-Inseln aufgekündigt. Das südamerikanische Land ziehe sich aus dem sogenannten Foradori-Duncan-Pakt zurück, teilte der argentinische Außenminister Santiago Cafiero nach einem Treffen mit seinem britischen Kollegen James Cleverly beim Außenministertreffen der G20-Staaten in Neu-Delhi mit. Die argentinische Regierung wolle wieder über die Souveränität der Falklandinseln verhandeln und schlage deshalb ein Treffen mit britischen Vertretern im Sitz der Vereinten Nationen in New York vor.

Cleverly konterte prompt: "Die Falkland-Inseln sind britisch", schrieb er auf Twitter. Die Einheimischen hätten das Recht, über ihre eigene Zukunft zu entscheiden, hätten sich aber entschieden, britisches Überseegebiet zu bleiben.

Der sogenannte Foradori-Duncan-Pakt ist eine gemeinsame Stellungnahme von 2016, die die Förderungen von Gas und Öl sowie Schifffahrt und Fischerei rund um die Falklandinseln regelt. Aus Sicht der aktuellen argentinischen Regierung war die Vorgängerregierung Großbritannien damit zu weit entgegengekommen.

Die Falkland-Inseln stehen seit 1833 unter britischer Verwaltung. 1982 griff Argentinien die Inseln an. Nachdem die argentinischen Streitkräfte während des 72 Tage dauernden Kriegs eine Reihe von Niederlagen hinnehmen mussten, unterzeichneten beide Seiten einen Waffenstillstand. Argentinien erhebt weiterhin Anspruch auf die Inseln, die dort Malvinas genannt werden.

Das UN-Komitee für Dekolonialisierung verabschiedete eine Resolution, in der Großbritannien und Argentinien zu Verhandlungen aufgefordert werden. 2013 hatten sich die Bewohner der Inseln mit großer Mehrheit für einen Verbleib bei Großbritannien ausgesprochen. Nach der Entdeckung von Öl- und Gasvorkommen rund um die Inseln hat sich der Konflikt wieder verschärft.

(Dieser Artikel wurde am Freitag, 03. März 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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