Politik

Anti-Terror-Einsatz im Stadtzentrum Falscher Alarm versetzt Pariser in Angst

Seit Monaten herrscht in Frankreich Ausnahmezustand.

Seit Monaten herrscht in Frankreich Ausnahmezustand.

(Foto: REUTERS)

In Paris rückt die Polizei am Nachmittag wegen eines angeblichen Terroralarms in einer Kirche im Stadtzentrum aus. Medien berichten von Schüssen und Panik. Doch kurze Zeit später stellt sich der Alarm als falsch heraus. Die Polizei gibt Entwarnung.

Ein falscher Alarm hat am Nachmittag eine Polizeiaktion im Zentrum von Paris ausgelöst. Das Viertel rund um die Kirche Saint-Denis war abgesperrt worden, nachdem dort eine Geiselnahme gemeldet worden war, wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte. Die Polizeiaktion konnte kurze Zeit später beendet und die Sperrung aufgehoben werden, ohne dass eine Gefahr festgestellt wurde.

"Wir haben maximale Vorsichtsmaßnahmen getroffen", sagte der Sprecher. "Wir dürfen nicht das geringste Risiko eingehen." Über das französische Warnsystem SAIP und die sozialen Netzwerke hatten die Sicherheitsbehörden die Bürger gewarnt und aufgefordert, das Viertel zu meiden.

Die Umstände, die zu der Aktion geführt hatten, müssten nun präzise aufgeklärt werden, teilte der französische Innenminister Bernard Cazeneuve mit. Auslöser für den falschen Alarm könnte eine Bewegung in der Menge der Besucher gewesen sein.

Erneut mehrere Festnahmen

In Frankreich gilt nach einer Serie von Terroranschlägen der Ausnahmezustand. In den vergangenen Tagen hatte es mehrere Festnahmen von Terrorverdächtigen gegeben. Erst am Vormittag hatten französische Medien gemeldet, Sicherheitskräfte hätten zwei mutmaßliche Gefährten des Dschihadisten Rachid Kassim aufgegriffen.

Die Männer seien bereits am Freitag im ostfranzösischen Dole und in Roanne bei Lyon gefasst worden, berichtete der Sender BFMTV. Sie sollen vor und nach Kassims Reise nach Syrien mit diesem in Kontakt gewesen sein. Kassim hatte im Internet dazu aufgerufen, Frankreich anzugreifen.

Er soll nicht nur mit den drei Islamistinnen in Verbindung gestanden haben, die vor zwei Wochen festgenommen wurden, weil sie offenbar einen Anschlag auf einen Bahnhof in Paris geplant hatten. Auch der Mord an einem Priester der katholischen Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray sowie das tödliche Attentat auf zwei Polizisten in Magnanville im vergangenen Sommer sollen auf Kassim zurückgehen.

Quelle: ntv.de, jug/dpa/rts

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