Trotz Corona sind viele US-Bürger über Weihnachten gereist. Der Immunologe Fauci geht daher davon aus, dass es nach den Feiertagen zu einem drastischen Anstieg der Corona-Zahlen kommen könnte.

Weil viele US-Amerikaner zu Weihnachten trotz gegenteiliger Empfehlung der Gesundheitsbehörden verreist sind, befürchtet der renommierte US-Experte Anthony Fauci einen weiteren Anstieg der Corona-Infektionen im neuen Jahr und dass das Schlimmste in der Pandemie nach der Ferienzeit noch kommen wird. Dies sei angesichts der zuletzt bereits sehr hohen Zahlen von rund 200.000 bestätigten Infektionen pro Tag "ziemlich besorgniserregend", sagte der Immunologe dem Fernsehsender CNN.

"Wir befinden uns wirklich an einem kritischen Punkt", betonte Fauci. "Wir könnten sehr wohl einen Anstieg nach der Feiertagssaison - im Sinne von Weihnachten, Neujahr - sehen." Das Reisen und gemeinsame Begehen der Feiertage der US-Bürger wären die Gründe dafür. Die Lage könnte sich im Lauf der nächsten Wochen weiter dramatisch zuspitzen, warnte Fauci, der Druck auf das Gesundheitssystem würde sich weiter erhöhen. Im Schnitt wurden in den USA zuletzt fast 120.000 Infizierte in Krankenhäusern behandelt, täglich starben mehr als 2000 Menschen nach einer Infektion.

Mehr als 330.000 Corona-Tote in den USA

Am Mittwoch, dem Tag vor Heiligabend, wurden an den US-Flughäfen fast 1,2 Millionen Menschen abgefertigt - der höchste Wert seit Beginn der Pandemie. Am Freitag gingen 1,13 Millionen Menschen durch die Sicherheitskontrollen der zuständigen Behörde TSA. Im Vorjahr waren es an dem Tag 2,5 Millionen gewesen. In den USA, einem Land mit 330 Millionen Einwohnern, gibt es seit Beginn der Pandemie bereits rund 19 Millionen bestätigte Infektionen. Mehr als 332.000 Menschen starben im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung, wie Daten der Universität Johns Hopkins zeigten.

Fauci war Anfang dieser Woche 80 Jahre alt geworden. Vor seinem Geburtstag hatte er gesagt, er werde für seinen Geburtstag wie auch für Weihnachten seinen eigenen Rat befolgen. "Ich muss üben, was ich dem Land predige", so der Immunologe. "Obwohl ich es sehr lieben würde, wenn meine Kinder, die in verschiedenen Teilen des Landes leben, zusammenkommen und meinen Geburtstag und Weihnachten feiern würden, halte ich das nicht für vernünftig."