Politik

Flucht vor Küstenwache Schleuser werfen Migranten ins Meer

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Mittlerweile sollen Schleuser vermehrt auf Schnellboote setzen statt auf langsame Kähne.

Mittlerweile sollen Schleuser vermehrt auf Schnellboote setzen statt auf langsame Kähne.

(Foto: IMAGO/Panthermedia)

Die griechischen Behörden berichten von schweren Auseinandersetzungen zwischen der Küstenwache und Schleusern. Migranten werden dabei von Letzteren ins Wasser gezwungen. In einem weiteren Fall stirbt ein Flüchtling durch Schüsse.

Menschenschmuggler haben nach Angaben der griechischen Behörden mehrfach Migranten ins Mittelmeer gezwungen, um der Küstenwache zu entkommen. In einem Fall hätten ein Afghane und ein Palästinenser mit ihrem Schnellboot am Wochenende vor der Insel Kos versucht, ein Patrouillen-Schiff zu rammen, teilten die Behörden mit. Danach hätten sie fünf ihrer Passagiere gezwungen, in die Ägäis zu springen und seien in Richtung der Insel geflohen, während die Küstenwache, die Menschen aus dem Meer holte. Die Küstenwache fand 30 weitere Menschen von dem Schnellboot später an Land. Die beiden mutmaßlichen Schmuggler wurden festgenommen.

Bei einem zweiten Fall vor der Insel Symi wurden nach Angaben der griechischen Küstenwache drei Migranten während einer Verfolgungsjagd von einem Schmugglerboot gezwungen. Die Schmuggler entkamen mit den übrigen Passagieren in türkische Gewässer, wo sie von der türkischen Küstenwache gestellt wurden. Die drei auf griechischem Hoheitsgebiet geretteten Migranten gaben an, dass sie jeweils 4500 Dollar für die Überfahrt gezahlt hätten.

Darüber hinaus teilte die griechische Küstenwache mit, in den vergangenen 24 Stunden seien insgesamt 42 Personen in zwei Schnellbooten von der Türkei zur Insel Leros übergesetzt worden. Zwei mutmaßliche Schmuggler seien unter den Migranten an Land festgenommen worden. Einen dritten habe die Küstenwache nach einer Verfolgungsjagd auf See geschnappt.

Küstenwache erschießt Migrant

Nach griechischen Angaben setzen Schmugglerbanden in jüngster Zeit Schnellboote ein statt wie früher leichte Schlauchboote, um Migranten auf EU-Gebiet zu bringen. Dabei gehen sie immer aggressiver vor. Bei einer Verfolgungsjagd in der vergangenen Woche versuchten sie, ein Schiff der Küstenwache zu rammen. Dessen Besatzung eröffnete das Feuer, wobei ein Migrant getötet wurde.

Neben dem aggressiven Einsatz leistungsstarker Schnellboote schlagen die Schmuggler auch neue Routen durch die zentrale Ägäis ein. Zugleich hat die Zahl der Migranten zugenommen, die versuchen, auf dem viel weiteren Weg von Libyen zur südgriechischen Insel Kreta überzusetzen.

Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen sind in diesem Jahr bisher etwa 31.500 Migranten illegal nach Griechenland gekommen. Das ist etwas weniger als die Zahl derer, die Italien und Spanien erreichten.

Quelle: ntv.de, rog/AP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen