Politik

Berichte über massive Verluste Russisches 11. Armeekorps fast vollständig aufgerieben?

Soldaten des 11. Armeekorps während einer Übung 2017.

Soldaten des 11. Armeekorps während einer Übung 2017.

(Foto: imago/ITAR-TASS)

Ursprünglich soll das 11. Armeekorps die russische Enklave Kaliningrad verteidigen. Doch nach Moskaus Niederlagen in der Ukraine wird der Großverband in die Region Charkiw verlegt. Bei der Gegenoffensive im September erleidet das Korps offenbar einen hohen Blutzoll.

Das 11. Armeekorps der russischen Streitkräfte hat laut einem "Forbes"-Bericht massive Verluste im Krieg gegen die Ukraine erlitten. Das US-Magazin rechnet damit, dass es viele Monate dauern werde, bis der Großverband auch nur einen Bruchteil seiner früheren Stärke wiedererlangt habe.

Aufgestellt wurde das Armeekorps vor sechs Jahren. Stationiert in Kaliningrad, Russlands Exklave an der Ostsee, diente es laut dem Bericht auch als Drohkulisse gegenüber der NATO. Demnach verfügt der Verband, der der baltischen Flotte unterstellt ist, auf dem Papier über eine motorisierte Division, ein separates motorisiertes Regiment sowie Artillerie-, Raketen- und Luftverteidigungstruppen nebst Unterstützungseinheiten.

Vor Kriegsausbruch befanden sich in Kaliningrad etwa 12.000 russische Soldaten mit etwa 100 T-72-Panzern, ein paar hundert Schützenpanzerwagen sowie weiterem schweren Kriegsgerät, heißt es in dem Bericht. Ein Großteil der Waffen und Soldaten soll Teil des 11. Armeekorps gewesen sein.

Nach Beginn der Invasion und der russischen Niederlage vor Kiew habe der Kreml im Mai das Korps über Belgorod in die Ostukraine in den Raum Charkiw verlegt. Drei Monate zermürbender Kämpfe sollen den Großverband stark geschwächt haben. Von der Nachrichtenagentur Reuters ausgewertete Militärdokumente zeigen, dass das Korps Ende August bereits nur noch über 71 Prozent seiner vollen Stärke verfügte. Einige Bataillone waren sogar auf ein Zehntel ihrer ursprünglichen Mannschaftsstärke zusammengeschmolzen.

Von der im September startenden ukrainischen Gegenoffensive in der Region Charkiw wurde das 11. Korps besonders schwer getroffen, wie "Forbes" berichtet. Ende September beschrieb die US-Denkfabrik Center for Strategic and International Studies (CSIS) das Korps als "schwer angeschlagen". Der ukrainische Generalstab wurde konkreter. Die Militärs in Kiew kamen zu dem Schluss, dass das Korps infolge der Gegenoffensive 200 Fahrzeuge und die Hälfte seiner Soldaten verloren habe.

Das 11. Armeekorps sollte Kaliningrad verteidigen und die Ostflanke der NATO bedrohen. Jetzt könne der Verband beide Aufgaben nicht mehr erfüllen, lautet das Urteil von "Forbes".

(Dieser Artikel wurde am Samstag, 29. Oktober 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, jpe

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