Bomben auf syrische Stellungen Frankreich fliegt Angriffe gegen IS
27.09.2015, 10:52 Uhr
Um den Vormarsch der Terrormiliz Islamischer Staat zu stoppen, setzt nun auch Frankreich auf militärische Intervention. In der Nacht bombardiert die französische Luftwaffe Stellungen des IS.
Die französische Luftwaffe hat erstmals Angriffe gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) in Syrien geflogen. Französische Kampfflugzeuge hätten die Miliz bombardiert, teilte das Präsidialamt in Paris mit, ohne nähere Angaben zu machen. Der Einsatz sei "in Koordination mit unseren Partnern in der Region erfolgt" und beweise die Entschlossenheit, "gegen die terroristische Bedrohung" durch die IS-Miliz zu kämpfen, hieß es lediglich. Grundlage der Angriffe seien die Informationen gewesen, welche die Luftwaffe bei ihren Aufklärungsflügen in den vergangenen Wochen gesammelt habe.
Präsident François Hollande hatte Anfang September die Aufnahme von Aufklärungsflügen angekündigt, um Luftangriffe auf die Dschihadisten in Syrien zu ermöglichen. Ende August hatte auch Großbritannien erstmals Angriffe auf die Extremisten in Syrien geflogen. Beide Länder hatten sich zuvor nur im Irak an der von den USA angeführten Koalition gegen die IS-Miliz beteiligt und scheuten eine Intervention im Bürgerkrieg in Syrien. Da es bisher aber nicht gelang, die Dschihadisten spürbar zu schwächen, entschlossen sich beide Länder, ihren Einsatz auszuweiten.
Russland zeigt Initiative
Unterdessen bestätigten russische Behörden die Gründung eines Zentrums für den Kampf gegen die Terrormiliz IS in der irakischen Hauptstadt Bagdad. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Diplomatenkreisen in Moskau. Weitere Details wurden nicht bekannt. An dem Zentrum zum Austausch von Informationen beteiligen sich Russland, Syrien, der Irak und der Iran.
Russischen Agenturen zufolge könnte die Einrichtung auch für die Koordination gemeinsamer Kampfeinsätze gegen den IS genutzt werden. Mit Spannung wird am Montag eine Rede von Kremlchef Wladimir Putin bei den Vereinten Nationen erwartet. Moskau ist ein enger Verbündeter des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad. Zuletzt hat Russland seine Militärpräsenz in Syrien deutlich verstärkt und damit die Sorge hervorgerufen, Assads Macht zu festigen. Nach Angaben aus syrischen Militärkreisen bringt Russland ohne Unterlass Ausrüstung in das Bürgerkriegsland. Vor allem die USA fürchten, dass Russland nicht nur den IS, sondern auch moderate Gegner Assads angreift. Putin will nach seiner Rede in New York US-Präsident Barack Obama zu einem bilateralen Gespräch treffen.
Quelle: ntv.de, sba/AFP