"Würde kein Flugticket kaufen" Frankreichs Sommersaison noch ungewiss
04.05.2020, 00:03 Uhr
Warm genug wäre es langsam, aber im Moment dürfen die Franzosen nict an den Strand.
(Foto: REUTERS)
Auch in Frankreich sollen künftig Quarantäne-Regeln für Einreisende gelten. Sie fallen allerdings sehr viel großzügiger aus als bislang angekündigt. Ob es dieses Jahr Strandurlaub in dem Land geben kann, ist trotzdem noch offen.
In der Corona-Krise wird in der französischen Regierung bereits die Sommer-Feriensaison infrage gestellt. Gesundheitsminister Olivier Véran sagte der Zeitung "Le Parisien", er wisse nicht, ob die Strände wieder öffnen könnten. Er würde sich persönlich kein Flugticket kaufen, antwortete er auf die Frage, ob die Franzosen in die Sommerferien fahren könnten.
Der Tourismus in ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Land; im Sommer kommen auch viele Ausländer in beliebte Ferienregionen wie die Bretagne, Korsika oder die Côte d'Azur. Das stark von der Krise betroffene Land will den Ausnahmezustand im Gesundheitsbereich um zwei Monate bis zum 24. Juli verlängern. Ein Gesetzesentwurf dazu soll vom Montag an im Senat - das ist das Oberhaus des Parlaments - und dann in der Nationalversammlung beraten werden.
Frankreich will die strengen Ausgangsbeschränkungen vom 11. Mai an lockern. Allerdings soll das Tragen von Schutzmasken in öffentlichen Verkehrsmitteln zur Pflicht werden. Geschäfte sollen von diesem Termin an wieder öffnen können. Restaurants oder Cafés werden aber weiter geschlossen bleiben; auch Strände sind für Besucher und Sportler bis mindestens 1. Juni tabu. Véran warnte, dass der Termin 11. Mai wackeln könnte, falls die Pandemie bis dahin nicht ausreichend eingedämmt sei. "Wir gehen bei der Gesundheit der Franzosen kein Risiko ein."
Keine Quarantäne bei Einreise aus Euro-Ländern
Die geplanten Quarantäne-Regeln fallen nun aber weniger strikt aus als zunächst angekündigt. Menschen, die aus der EU, dem Schengenraum oder Großbritannien einreisen, seien von der 14-tägigen Quarantäne ausgenommen, teilte die Präsidentschaft mit. Dies gelte unabhängig von der Nationalität der Einreisenden. Die Regelungen für Franzosen und andere EU-Bürger, die aus anderen Regionen nach Frankreich reisen oder zurückkehren, sollen in den kommenden Tagen präzisiert werden.
Frankreich zählt zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern in Europa. Nach Angaben der Behörden vom Sonntagabend sind bisher 24.895 Menschen nach einer Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben, davon 135 Sterbefälle in den letzten 24 Stunden. Die Zahl der intensivmedizinisch betreuten Patienten sei aber weiter rückläufig.
Quelle: ntv.de, ino/dpa