Politik

40-Jährige in Erklärungsnot Französische Staatssekretärin polarisiert mit "Playboy"-Cover

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"Das Recht der Frauen, über ihren Körper zu verfügen, zu verteidigen, ist überall und zu jeder Zeit wichtig", erklärte die Staatssekretärin für Sozial- und Solidarwirtschaft.

"Das Recht der Frauen, über ihren Körper zu verfügen, zu verteidigen, ist überall und zu jeder Zeit wichtig", erklärte die Staatssekretärin für Sozial- und Solidarwirtschaft.

(Foto: picture alliance / abaca)

Die französische Staatssekretärin Marlène Schiappa ist auf dem neuesten "Playboy"-Cover zu sehen. Auch ohne nackte Haut hagelt es für die Fotos Kritik. Schon vor der Veröffentlichung wird klar: Viele halten die Bilder nicht nur angesichts der aktuellen Proteste wegen der Rentenreform für unangemessen.

In Frankreich sorgt eine Staatssekretärin für Wirbel, die sich für das Magazin "Playboy" fotografieren ließ. Sie soll nun auf der Titelseite der nächsten Ausgabe im Land zu sehen sein. Auch wenn es nicht um Nacktfotos geht, ist Marlène Schiappa in Erklärungsnot geraten - noch bevor der neue "Playboy" in den Verkauf geht.

"Das Recht der Frauen, über ihren Körper zu verfügen, zu verteidigen, ist überall und zu jeder Zeit wichtig", erklärte die 40-jährige Staatssekretärin für Sozial- und Solidarwirtschaft. "In Frankreich sind die Frauen frei." Das missfalle allenfalls rückwärtsgewandten und heuchlerischen Menschen.

Zu den Fotos wird ein Interview gedruckt, in dem Schiappa über Feminismus und Frauenrechte spricht. Auf den Bildern trägt sie ein weißes Kleid und ist zudem teils in die französische Fahne gehüllt, wie die Zeitung "Le Parisien" unter Verweis auf das Büro der Politikerin berichtete, das direkt Premierministerin Élisabeth Borne unterstellt ist.

Auch ohne nackte Haut hagelt es Kritik für den Auftritt in dem Magazin. Die Premierministerin habe Schiappa klargemacht, dass ihr die Sache überhaupt nicht passe, vor allem weil Frankreich derzeit heftig über die Rentenreform streite, heißt es in "Le Parisien". In diesem Moment sei das Fotoshooting absolut unpassend. Beistand gab es dagegen von Innenminister Gérald Darmanin. Schiappa habe Stil und Charakter. "Eine befreite Frau zu sein, ist nicht so einfach."

Auch der "Playboy" hat die in seiner französischsprachigen Ausgabe erscheinenden Fotos verteidigt. Schiappa sei die "'Playboy'-kompatibelste" Ministerin der Regierung, "weil sie sich für die Rechte der Frauen einsetzt und verstanden hat, dass der 'Playboy' kein Magazin für alte Machos ist, sondern ein Instrument für die feministische Sache sein kann", sagte Herausgeber Jean-Christophe Florentin Medienberichten zufolge der Nachrichtenagentur AFP.

"Der 'Playboy' ist kein Softporno-Magazin, sondern ein 300 Seiten starkes, vierteljährlich erscheinendes Magazin, das intellektuell und modern ist", fügte Florentin hinzu und räumte ein, dass es "immer noch ein paar unbekleidete Frauen gibt, die aber nicht die Mehrheit der Seiten ausmachen".

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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