Beschluss am MittwochFrüherer BA-Chef Weise soll wohl Rentenkommission leiten

Am Mittwoch will die Bundesregierung die neue Rentenkommission einsetzen. Inzwischen sickern die ersten Namen durch, wer dem 13-köpfigen Gremium angehören könnte. Der Chef ist wohl ein alter Bekannter.
Die geplante Rentenkommission nimmt Konturen an. Der langjährige Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, soll laut einem Medienbericht einer von zwei Vorsitzenden der Rentenkommission werden. Das berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf CDU-Kreise. Der 74-jährige Weise leitete von 2004 bis 2017 die Bundesagentur für Arbeit.
Pascal Reddig, der Vorsitzende der Jungen Gruppe der Union im Bundestag, soll demnach einen von drei Stellvertreterposten in der Kommission übernehmen. Reddig war einer der sogenannten Renten-Rebellen in der Unionsfraktion, die Anfang des Monats gegen das erste Rentenpaket der Regierung gestimmt hatten. Die CSU will den Bundestagsabgeordneten Florian Dorn als stellvertretenden Vorsitzenden in die Rentenkommission schicken, wie der "Focus" berichtete.
Am 5. Dezember 2025 wurde im Bundestag ein Rentenreformpaket verabschiedet. Das Paket, dem einige Unionsabgeordnete nicht zustimmten, sieht die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis 2031 vor, außerdem einen Steuerfreibetrag von bis zu 2000 Euro monatlich für arbeitende Rentner und die Ausweitung der Mütterrente.
Immer mehr Rentnerinnen und Rentner
Die Rentenkommission soll bis Mitte 2026 Vorschläge für eine umfassende Neuordnung der Alterssicherung erarbeiten, wobei auch Themen wie das Renteneintrittsalter und die Verbreiterung des Einzahlerkreises diskutiert werden sollen. Insgesamt soll sie aus 13 Mitgliedern bestehen: zwei Vorsitzenden, drei Vizes aus den Reihen der Bundestagsabgeordneten sowie acht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Voraussichtlich am Mittwoch soll die Rentenkommission vom Kabinett eingesetzt werden und noch im Dezember ihre Arbeit aufnehmen.
Wegen des Renteneintritts zahlreicher Babyboomer würde das Rentenniveau ohne gesetzliches Eingreifen künftig sinken. Neue Zahlen der Rentenversicherung zeigen den Fortgang beim bereits begonnenen Rentenübertritt vieler Babyboomer. So liegt die Zahl der bis Oktober gestellten Rentenanträge mit mehr als 642.000 über den durchschnittlichen Antragseingängen im Vergleichszeitraum von 2021 bis 2025. Leicht gestiegen ist die Zahl der Rentenanträge 2024 gegenüber 2023 (plus 0,5 Prozent).