Politik

Krisentreffen zu Corona-Pandemie Führung des Westens sucht nach Ausweg

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Bei einer G7-Videokonferenz werden auch Kanzlerin Merkel und US-Präsident Trump über das weitere Vorgehen gegen die Pandemie sprechen.

(Foto: imago images/ZUMA Press)

In Deutschland, auf EU-Ebene und bei den G7: Die Entscheider der westlichen Industrienationen suchen nach geeigneten Mitteln gegen die grassierende Corona-Pandemie. Unterdessen bereitet sich Deutschland auf den Ausnahmezustand vor - mit Grenzkontrollen und Schulschließungen.

Die Corona-Krise weitet sich aus - auf oberster Ebene der Politik gibt es heute Beratungen. Diese Krisentreffen stehen an:

  • Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten wollen um 15 Uhr (MEZ) in einer Videokonferenz über die Pandemie beraten. Den G7-Vorsitz haben die USA inne.
  • Die Finanzminister der Eurogruppe sprechen ebenfalls um 15 Uhr per Videoschalte über ein umfassendes Krisenpaket.
  • Der Kabinettsausschuss zur Bekämpfung der Corona-Krise tagt um 11 Uhr unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Die Ausbreitung des Virus zwingt viele Staaten zu immer drastischeren Maßnahmen. Seit acht Uhr an gelten in Deutschland Einreiseverboten und strenge Grenzkontrollen. Betroffen sind die Übergänge zur Schweiz, zu Frankreich, Österreich, Dänemark und auch Luxemburg, wie Bundesinnenminister Horst Seehofer von der CSU am Sonntag angekündigt hatte. "Für Reisende ohne triftigen Reisegrund gilt, dass sie nicht mehr einreisen können", sagte er. Ausnahmen gibt es etwa für den Warenverkehr und für Pendler.

Maas rät von Auslandsreisen ab

Die Bundesregierung rät zudem wegen der Coronavirus-Krise von allen nicht notwendigen Reisen ins Ausland ab. "Das Risiko, dass Sie Ihre Rückreise aufgrund der zunehmenden Einschränkungen nicht mehr antreten können, ist in vielen Destinationen derzeit hoch", schrieb Bundesaußenminister Heiko Maas von der SPD am Sonntagabend auf Twitter. Auf der Internetseite des Auswärtigen Amts heißt es weiter, es sei mit weiter zunehmenden drastischen Einschränkungen des Luft- und Reiseverkehrs, Quarantänemaßnahmen und der Einschränkung des öffentlichen Lebens in vielen Ländern zu rechnen.

Ab Montag sind auch die deutschen Inseln in Nord- und Ostsee keine Alternativen für Urlauber. Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen beschlossen, die Inseln für Touristen abzuriegeln. Auch Reisen mit Tui sind kaum mehr möglich. In der Nacht zum Montag teilte der Tourismuskonzern mit, man habe beschlossen, "den größten Teil aller Reiseaktivitäten, einschließlich Pauschalreisen, Kreuzfahrten und Hotelbetrieb, bis auf weiteres auszusetzen".

Eltern vor massiven Problemen

Millionen von Eltern in Deutschland plagen ab diesem Montag ganz andere Sorgen. Deutschlandweit bleiben Tausende Schulen und Kitas geschlossen. Die beispiellosen Anordnungen gelten in den meisten Bundesländern bis zum Ende der Osterferien, also bis Mitte oder Ende April. Betroffen sind Millionen Menschen: Deutschlandweit gibt es 2,8 Millionen Grundschüler, in Tageseinrichtungen und Horten werden 3,7 Millionen Kinder betreut.

Die wochenlange Schließung stellt Eltern und Arbeitgeber vor massive Probleme. Arbeitsminister Hubertus Heil appellierte an Firmenchefs und Behördenleiter, zusammen mit den Mitarbeitern unbürokratische und einvernehmliche Lösungen für die Kinderbetreuung zu finden, so dass den Eltern keine Lohneinbußen drohen. Die Länder versuchen auch, Notbetreuungen auf die Beine zu stellen. Es geht dabei aber vor allem um Eltern in sogenannten kritischen Berufen wie Polizei, Feuerwehr, Krankenpflege oder Rettungsdienst.

In den USA senkte die US-Notenbank Fed den Leitzins überraschend auf fast null Prozent und kündigte ein Maßnahmenpaket in Koordination mit anderen Notenbanken an. US-Präsident Donald Trump rief die Amerikaner auf, Panikkäufe wegen der Ausbreitung des Coronavirus zu unterlassen. Auch bei einem Fernsehduell der beiden

In Europa wollen die Finanzminister der Eurogruppe in einer Videokonferenz über ein umfassendes Krisenpaket gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie beraten. Dies hatte Eurogruppenchef Mario Centeno am Wochenende angekündigt. Die EU-Kommission hatte am Freitag ein milliardenschweres Notprogramm vorgeschlagen, um Unternehmen und Bürgern in der Coronavirus-Krise zu helfen.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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