"Gestern schon so viel gelaufen" G7-Gegner sind protestmüde
08.06.2015, 11:20 Uhr
Das war's dann. Die Globalisierungsgegner sind in Bayern deutlich an ihre Grenzen gestoßen.
(Foto: AP)
Politische Proteste sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren: Erst setzen Regen und Hitze den Gegnern des G7-Treffens in Oberbayern zu, dann müssen sie in Kauf nehmen, dass die Polizeiabsperrungen viel zu effektiv und die Umwege viel zu lang sind.
Vor dem Abschluss des G7-Gipfels hat das Aktionsbündnis "Stop G7 Elmau" den geplanten Protestmarsch durch Garmisch-Partenkirchen abgesagt. "Weil wir gestern schon so viel gelaufen sind", sagte die Veranstaltungsleiterin Ingrid Scherf bei einer Kundgebung auf dem Bahnhofsplatz. Nur wenige Dutzend Demonstranten waren dort am Vormittag versammelt. Ursprünglich waren 500 Teilnehmer zu einem Protestmarsch erwartet worden.
Am Sonntag hatten Globalisierungsgegner vergeblich versucht, über Wanderwege zum abgeriegelten Schloss Elmau, dem Tagungsort der G7-Politiker, in den Bergen zu gelangen.
Die verbliebenen Aktivisten wollten sich nach von Pressesprecherin Cornelia Teller "auch im Namen der bereits abgereisten DemonstrantInnen mit einer letzten Kundgebung von den BewohnerInnen Garmisch-Partenkirchens verabschieden und sich für die Solidarität der vergangenen Tage bedanken".
Teller sagte: "Wir sind sehr dankbar für die Gastfreundschaft. Es interessiert uns, wie sie die letzten Tage erlebten und wir sehen die Kundgebung vor allem als einen Rahmen, noch einmal mit ihnen ins Gespräch zu kommen und herzlich Danke zu sagen."
Das Protestcamp an der Loisach bauten die Organisatoren derweil ab. Dort hatten zu Beginn der Proteste nach Angaben des Bündnisses etwa 1200 Menschen gezeltet, in der Nacht zum Montag standen aber nur noch wenige Dutzend Zelte auf dem Gelände. Dieses ist durch wiederholte schwere Regenfälle in den vergangenen Tagen stark aufgeweicht.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa