Reaktion auf Charlottesville Gary Cohn kritisiert Trump
25.08.2017, 16:59 Uhr
Wirtschaftsberater Gary Cohn kritisiert Donald Trump.
(Foto: picture alliance / Michael Reyno)
Im Gespräch mit der "Financial Times" verurteilt Donald Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn die Reaktion des US-Präsidenten auf die Ereignisse in Charlottesville. Zurücktreten möchte Cohn aber nicht.
Der oberste Wirtschaftsberater des US-Präsidenten, Gary Cohn, kritsiert Donald Trump für dessen Reaktion auf Vorfälle in Charlottesville. Trump hatte nach den tödlichen Ereignissen bei einer rechtsradikalen Demonstration "vielen Seiten" die Schuld gegeben und Rassisten und Neonazis nicht beim Namen genannt. "Diese Regierung kann und muss besser darin werden, solche Gruppen konsequent und unzweideutig zu verurteilen und alles dafür zu tun, die tiefen Risse in unseren Kommunen zu heilen", sagt Cohn der "Financial Times".
Cohn, der jüdischen Glaubens ist, stand nach Charlottesville unter erheblichem Druck, sich als eine der wichtigsten Figuren des Weißen Hauses öffentlich gegen Trumps Reaktion zu stellen. Spekulationen über einen Rücktritt aus Protest hatten auch die Börse und den Dollarkurs bewegt.
"Als ein patriotischer Amerikaner widerstrebt es mir, meinen Posten zu verlassen", sagt Cohn. Er fühle sich aber auch verpflichtet, seinen Kummer über die Ereignisse der vergangenen beiden Wochen zu äußern. "Bürger, die für Gleichheit und Freiheit aufstehen, dürfen niemals mit weißen Rassisten, Neo-Nazis und dem Ku Klux Klan gleichgesetzt werden", sagt er. Eine solch prominente, öffentliche Äußerung Cohns ist selten und bemerkenswert. Cohn war einer der Hauptgegner von Stephen Bannon, dem gefeuerten Chefstrategen Trumps. Cohn leitet den nationalen Wirtschaftsrat, der den Präsidenten in Wirtschaftsfragen berät. Trump hasst öffentliche Äußerungen aus seinem innersten Kreis - besonders, wenn sie kritisch sind und über die Medien verbreitet werden.
Quelle: ntv.de, pzi/dpa