Politik

Angriffe trotzdem noch möglich London: Verlegung von Bombern schwächt Russland

Nach ukrainischen Angaben soll Russland seine Langstreckenbomber des Typs Tu-95MS in weiter von der Ukraine entfernte Gebiete verlegt haben.

Nach ukrainischen Angaben soll Russland seine Langstreckenbomber des Typs Tu-95MS in weiter von der Ukraine entfernte Gebiete verlegt haben.

(Foto: picture alliance/dpa/Russian Defence Ministry)

Nach Angriffen der Ukraine auf russische Militärflugplätze verlegt Moskau seine Langstreckenbomber in den Osten des Landes. Die größere Distanz könnte für die alternden Flugzeuge zum Problem werden, berichtet der britische Geheimdienst. Vor Angriffen sei die Ukraine trotzdem nicht sicher.

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste wird das russische Militär durch die Verlegung seiner Langstreckenbomber in den Osten Russlands geschwächt. Zusätzlicher Aufwand bei der Wartung und die größere Distanz zur Ukraine würden die begrenzten Flugstunden der alternden Langstreckenbomber des Typs Tu-95MS weiter verringern, hieß es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Dennoch werde Moskau weiterhin in der Lage sein, vom Osten Russlands aus Angriffe mit aus der Luft gestarteten Marschflugkörpern auf die Ukraine durchzuführen, da die Waffen eine Reichweite von 5000 Kilometern hätten.

London bezieht sich bei seiner Einschätzung auf ukrainische Angaben, denen zufolge Russland Langstreckenbomber und weitere Waffen Ende Dezember nach Osten verlegt haben soll. Zuvor wurde demnach am 5. und 26. Dezember der südrussische Militärflugplatz Engels von Angriffen getroffen. Die Verlegung der Waffen in weiter von der Ukraine entfernte Gebiete sei mutmaßlich eine Reaktion auf diese Angriffe, meinen die Briten.

Es wird geschätzt, dass Russland über 60 bis 70 strategische Bomber zweier Typen verfügt: die Tupolew Tu-95MS und die Tupolew Tu-160. Beide Flugzeugtypen können sowohl konventionelle Waffen transportieren als auch Atombomben und mit atomaren Sprengköpfen bestückte Marschflugkörper.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 05. Januar 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, mbu/dpa/rts

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