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Bericht über Terror-"Handbuch" Geheimdokumente offenbaren die grausamen Pläne der Hamas

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Hamas-Kämpfer im Gazastreifen: Eine US-Zeitung berichtet von den detaillierten Angriffsplänen der Terrorgruppe.

Hamas-Kämpfer im Gazastreifen: Eine US-Zeitung berichtet von den detaillierten Angriffsplänen der Terrorgruppe.

(Foto: Reuters)

Der Angriff der Hamas auf mehrere Siedlungen nahe des Gazastreifens erwischt Israel kalt. Dokumente zeigen, wie gut der Überfall vorbereitet war. Die "Washington Post" hat nach eigenen Angaben das geheime "Handbuch" der Hamas-Kämpfer sichten können.

Gut zwei Wochen nach dem brutalen Überfall der Hamas auf israelische Siedlungen nahe des Gazastreifens berichtet die "Washington Post" von geheimen Dokumenten, die bei getöteten Hamas-Kämpfers gefunden worden seien und einen Einblick in die Pläne und das Vorgehen der Terrororganisation geben sollen.

Dem Bericht zufolge handele es sich bei einem Teil der Dokumente um eine Art "Handbuch" für die Elite-Einheit der Hamas aus dem vergangenen Jahr. Das Heft enthalte demnach unter anderem Bedienungsanleitungen für bestimmte Waffensysteme wie etwa die nordkoreanischen Panzerbüchsen vom Typ F-7 und weise auf mögliche Schwachpunkte in der Ausstattung des israelischen Militärs hin. Außerdem werde besprochen, wie man Gegner mit einem Messer töten könne, berichtet die "Washington Post".

"Dies ist ein geheimes Militärdokument", zitiert die US-Zeitung aus der Einleitung des Handbuchs. "Es sollte an einem sicheren Ort aufbewahrt werden. Es ist verboten, es mitzunehmen, es sei denn, es gibt entsprechende Anweisungen." Dem Beschreibungstext sei außerdem zu entnehmen, dass die Anleitung insbesondere für Kampfeinheiten erstellt wurde, die als "Schocktruppen" bezeichnet werden.

Experten halten das Dokument für echt

Wie die Redaktion der "Washington Post" an die Dokumente gelangt ist, verrät die US-Zeitung nicht. Neben dem Hamas-"Handbuch" seien ihr jedoch noch weitere Dokumente zugespielt worden. Mehrere Seiten seien dem Büro des israelischen Premierministers vorgelegt worden, das deren Echtheit bestätigt habe.

Der Bericht zitiert außerdem mehrere Experten, die die Hamas-Dokumente gesichtet und ebenfalls als authentisch eingestuft haben. Demnach hatten israelische Einsatzkräfte nach den Kämpfen mehrere ähnliche Dokumente in den angegriffenen Gebieten sichergestellt, führt die "Washington Post" weiter aus. Sicherheitsexperten des israelischen Militärs sammeln die Unterlagen zusammen mit anderem Beweismaterial wie Handys, Kameras und Ausrüstungsgegenständen der Hamas-Kämpfer ein, um sie auszuwerten.

Laut der "Washington Post" kursieren die Materialien zum Teil aber auch in einer Telegram-Gruppe, die ebenfalls Beweise rund um den Angriff sammelt. Dadurch konnte die US-Zeitung weitere Hamas-Dokumente vom Ort des Geschehens sichten. Diese enthielten Karten und teilweise extrem detaillierte, mehrseitige Angriffspläne auf bestimmte Kibbuzim nahe des Gazastreifens. Dass dabei Zivilisten getötet oder entführt werden sollten, gehe aus den Plänen ebenfalls ausdrücklich hervor, so der Bericht.

Das Kibbuz Mefalsim hatte Glück

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Ein in dem Telegram-Kanal veröffentlichter Angriffsplan auf das Kibbuz Mefalsim beispielsweise enthalte detaillierte Informationen zur Anzahl der Wachleute sowie den Ausmaßen des Geländes. Dem Plan zufolge sollte ein kleines, mit Granaten und AK-47-Gewehren bewaffnetes Team versuchen, die Wachmannschaft am Haupteingang so lange "zu beschäftigen", bis die Verstärkung eintreffe, um das rückseitige Tor zu sprengen. Glücklicherweise schlug der Plan fehl: Die rund 30 Angreifer konnten abgewehrt werden, die Verstärkung traf nie ein.

Der Hamas-Terrorangriff am 7. Oktober hatte das israelische Militär offenbar kalt erwischt. Bis die Verteidigungskräfte eintrafen und den Angriff zurückschlagen konnten, hatte die Hamas bereits mehr als 1400 Israelis getötet. Das Schicksal von etwa 200 Geiseln ist weiterhin ungewiss. Das Gebiet nahe des Gazastreifens gilt inzwischen als militärische Sperrzone. Von hier aus will Israel seine angekündigte Bodenoffensive vorbereiten und zum Gegenschlag gegen die Hamas ausholen.

Quelle: ntv.de, lst

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