Japan hilft bei der Erstausgabe "Geist von Kiew"-Comic sorgt für Aufsehen
02.01.2023, 08:27 Uhr
25.000 Exemplare des Comics um einen ukrainischen Kampfpiloten sind bereits im Handel. (Archivbild)
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Kurz nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine verbreitetet sich die Geschichte vom "Geist von Kiew" - einem Kampfpiloten der ukrainischen Luftwaffe. Die Ukraine dementiert, dass es sich um einen einzelnen Piloten handelt, der Begriff bleibt bestehen - und findet nun den Weg in die Comicwelt.
Ein Manga-Comic über einen fiktiven ukrainischen Kampfpiloten sorgt laut japanischen Medien in dem vom Krieg zerrütteten Land für Furore. Der Held des vom japanischen Hobby-Karikaturisten Juko Matsuda geschaffenen Comics "Geist von Kiew" ist ein ukrainischer Luftwaffenpilot, der nach der russischen Invasion in sein Land feindliche Kampfflugzeuge zum Absturz bringt, wie die japanische Zeitung "Asahi Shimbun" berichtete.
Nach Bekanntwerden habe der Comic im Netz so viel Aufmerksamkeit bekommen, dass ein ukrainischer Verlag beschlossen habe, ihn zu veröffentlichen, hieß es. Der Chef habe sich hierzu via Facebook an den ukrainischen Botschafter in Japan gewandt, der den Kontakt zu Matsuda hergestellt und dabei geholfen habe, den Comic herauszugeben.
Die ukrainische Erstausgabe von "Der Geist von Kiew" sei in einer Auflage von 25.000 Exemplaren erschienen. Der Verlag hofft den Angaben zufolge darauf, die Auflage auf 100.000 zu steigern - und damit einen Rekord für die Ukraine aufzustellen.
Kurz nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine verbreiteten sich Geschichten vom "Geist von Kiew". Es soll sich um einen legendären ukrainischen Luftwaffenpiloten handeln, der schon am ersten Kriegstag mehrere russische Flugzeuge abgeschossen haben soll - und bald schon Dutzende weitere. Die Identität dieses Kampffliegers bleibt zwar unbekannt, doch der Begriff geht um die Welt.
"Verkörpert den Geist der Luftwaffe"
Die Londoner "Times" berichtete wenige Tage später, dass der "Geist von Kiew" abgeschossen wurde und tot sein soll. Auch die Identität des Kampfpiloten wurde enthüllt, es soll sich um den 29-jährigen Major Stepan Tarabalka gehandelt haben. Dieser sei bereits am 13. März abgeschossen worden, als er gegen "überwältigende" feindliche Streitkräfte kämpfte, schrieb die Zeitung. Insgesamt soll er 40 russische Flugzeuge ausgeschaltet haben.
Die ukrainische Luftwaffe dementierte die Berichte über den Tod des "Geistes von Kiew" - und stellte klar, dass es sich dabei nicht um eine einzelne Person handele. "Die Information über den Tod des 'Geistes von Kiew' ist nicht korrekt", hieß es in einem Tweet. Der Geist sei am Leben, "er verkörpert den kollektiven Geist der hoch qualifizierten Piloten der Taktischen Luftwaffen-Brigade, die Kiew und die Region erfolgreich verteidigen", heißt es weiter.
Quelle: ntv.de, mba/dpa