Politik

FDP-Fraktionsvize im "Frühstart" Graf Lambsdorff fordert mehr Waffen für Ukraine

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Als Reaktion auf den Raketentreffer in Polen spricht sich FDP-Fraktionsvize Graf Lambsdorff für neue Waffenlieferungen für Kiew aus. Er lobt die besonnene Reaktion des Westens auf den Vorfall.

Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende, Alexander Graf Lambsdorff, fordert als Reaktion auf den tödlichen Raketeneinschlag in Polen mehr deutsche Waffenhilfe für die Ukraine. "Die Unterstützung für die Ukraine, die kann noch stärker werden als sie es im Moment ist. Ich glaube, das kann ein Ergebnis dieses Vorfalls werden", so Graf Lambsdorff in der Sendung "Frühstart" bei ntv.

Es gehe nicht darum, in der Frage Druck auf den Bundeskanzler zu machen. Man werde als Koalition gemeinsam entscheiden. "Im Moment ist es jedenfalls so, dass wir als FDP der Meinung sind, da geht noch was." Über Transport- und Schützenpanzer könne man reden. "Manche reden auch über Kampfpanzer."

Die von der Ukraine geforderte Flugverbotszone lehnte Graf Lambsdorff ab. "Ich glaube nicht, dass sich die NATO da hineinziehen lassen sollte." Er könne die ukrainische Regierung aber verstehen. "Das ist ein Vorfall, bei dem sie vielleicht die Chance sehen, in militärischer Hinsicht nicht mehr so alleine dazustehen." Für die Ukraine wäre es natürlich von Vorteil, wenn sie auch auf dem Schlachtfeld Verbündete hätte.

"Es ist große Besonnenheit zu spüren"

Der FDP-Fraktionsvize lobte die zurückhaltende Reaktion des Westens auf den Raketeneinschlag in Polen. "Militärisch könnte man von einer Eskalation ausgehen, aber politisch und diplomatisch wird gerade alles getan, um die zu verhindern." Er verwies auf die ersten Äußerungen aus den USA, Polen und von NATO und G20. "Da ist sehr große Besonnenheit, sehr großes Verantwortungsbewusstsein zu spüren." Graf Lambsdorff geht davon aus, dass Polen heute Artikel 4 des NATO-Vertrags auslösen wird. Damit würde das Land dokumentieren, dass es die Sicherheit des eigenen Territoriums bedroht sieht. Ein solcher Schritt sei gerechtfertigt.

Sollte sich die Annahme bewahrheiten, dass es sich um ein ukrainisches Flugabwehrgeschoss handelt, wäre es dem FDP-Politiker zufolge zumindest beruhigend, dass man nicht von einem gezielten russischen Angriff auf NATO-Gebiet ausgehen müsse. Es sei aber die falsche Zeit für Entwarnung. Zwei polnische Staatsbürger seien zu Tode gekommen. "Dazu wäre es nie im Leben gekommen, wenn es nicht diesen verbrecherischen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine gäbe."

Quelle: ntv.de, psc

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