Politik

Nach Aufregung über Tweets Grüne-Jugend-Chefin zieht sich vorübergehend zurück

Heinrich war am Samstag zur Co-Bundessprecherin der Grünen Jugend gewählt worden.

Heinrich war am Samstag zur Co-Bundessprecherin der Grünen Jugend gewählt worden.

(Foto: dpa)

Wegen alter Tweets steht die neue Bundessprecherin der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, massiv in der Kritik. Und sie erhält Morddrohungen, heißt es aus dem Büro der Jugendorganisation. Nun will sich die 20-Jährige für einige Tage nicht mehr öffentlich äußern.

Die neu gewählte Bundessprecherin der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, zieht sich in den kommenden Tagen aus der Öffentlichkeit zurück. Das sagte eine Sprecherin der Grünen Jugend dem "Tagesspiegel" und begründete die Entscheidung mit einem Shitstorm auf Twitter und "massiven Morddrohungen", denen sich die 20-Jährige ausgesetzt sehe. Heinrichs Sicherheit gehe vor - sie werde sich nun erst mal nicht zu Wort melden.

Zuvor hatte Heinrich ihr Bedauern über einen Beitrag auf ihrem Twitterkonto zum Ausdruck gebracht. "Ich wurde gerade auf einen Tweet aufmerksam, in dem mein Account im Jahr 2015 'Heil' unter einen Tweet mit Hakenkreuz kommentierte", schrieb die 20-Jährige auf Twitter. Sie könne sich nicht erinnern, jemals einen solchen Tweet abgesetzt zu haben - aber das mache es nicht besser. "Das war maximal dumm und unangebracht."

Heinrich betonte, sie sei Teil einer antifaschistischen Jugendorganisation. "Dieser Tweet spiegelt in keiner Weise meine Position wider. Es tut mir wirklich leid, einen solchen Tweet jemals abgesetzt zu haben." Der Tweet wurde inzwischen gelöscht.

Sarah-Lee Heinrich und Timon Dzienus waren am Samstag zu den neuen Bundessprechern der Grünen Jugend gewählt worden. Die Sozialwissenschafts-Studentin Heinrich erhielt beim Bundeskongress der Nachwuchsorganisation in Erfurt 93,84 Prozent der Stimmen. Schon vor ihrer Äußerung zu dem "Heil"-Tweet hatte Heinrich auf Twitter beklagt, seit ihrer Wahl versuchten Rechte, Shitstorms gegen sie hochzuziehen. "Haben wohl Bammel vor einer schwarzen, linken Frau." Es kursierten Screenshots von alten Tweets von ihr, "die zum Teil vulgär oder beleidigend sind".

"Was bei den Screenshots von Tweets mit Absicht rausgenommen wird: Die sind von 2014/2015", kritisierte Heinrich. "Da war ich 13/14 Jahre alt." Sie forderte: "Messt mich und kritisiert mich gern an meinen Positionen und meiner politischen Arbeit. Ich werde mich jetzt nicht zu allem erklären, was ich mal so mit 14 gedacht und gesagt habe, das verlange ich auch von niemandem."

Quelle: ntv.de, mbe/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen