"Geht kein Weg daran vorbei" Grüne NRW-Ministerin bekräftigt Lützerath-Räumung
03.01.2023, 12:16 Uhr
Die Polizei hat bei Lützerath bereits damit begonnen, erste Barrikaden zu beseitigen.
(Foto: IMAGO/Panama Pictures)
In Lützerath deutet alles auf eine baldige Räumung des Dorfes hin. Die grüne Wirtschaftsministerin von NRW, Neubaur, betont noch einmal die Notwendigkeit des Braunkohleabbaus für die Energiesicherheit. Daran führe "leider kein Weg vorbei", sagt sie und hofft auf ein friedliches Zurückweichen der Demonstranten.
Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Mona Neubaur hat die Notwendigkeit des Braunkohletagebaus in Lützerath bekräftigt. Dieser sei nötig, um ausreichend Energie für Menschen und Wirtschaft zu produzieren, sagte die Grünen-Politikerin im Bayerischen Rundfunk. "Deswegen geht da leider kein Weg daran vorbei, Lützerath zu räumen." An dem von Klimaaktivisten besetzten Ort im rheinischen Braunkohlerevier hatten am Montag Vorbereitungen für eine angekündigte Räumung begonnen.
Neubaur, die auch stellvertretende Ministerpräsidentin Nordrhein-Westfalens ist, appellierte zu Friedfertigkeit bei den angekündigten Protesten in Lützerath. "Ich glaube an die Kraft der Aufklärung und der Vernunft - das heißt, am Ende wird es darum gehen, viel zu kommunizieren und ohne Gewalt Protest zu zeigen." Beim berechtigten Klimaprotest dürfe nicht vergessen werden, dass "Eskalation immer am Ziel vorbeiführt".
Auch die Polizei rief die Aktivisten bereits dazu auf, "sich von Straftaten zu distanzieren" und "sich friedlich zu verhalten". Beamte sind seit Montag bei Lützerath im Einsatz, um erste Arbeiten des Energiekonzerns RWE abzusichern und Straftaten zu verhindern. Dabei wurden auch Barrikaden von einer Landstraße beseitigt, die als Zufahrtsstraße nach Lützerath dient.
Lützerath soll der Erweiterung des großen Braunkohletagebaus Garzweiler weichen, was den Ort zu einem Symbol von Klimaschützern in ihrem Kampf gegen die Kohleverstromung macht. Das Schicksal von Lützerath sorgt dabei seit Längerem für Konflikte zwischen Politik und Klimaschützern. Diese wurden jüngst zudem durch die allgemeine Energiekrise infolge des russischen Angriffskriegs gegen den Ukraine noch zusätzlich verschärft.
Quelle: ntv.de, jog/AFP