Politik

Action-Serie und Muskelprogramm Grüne kritisieren Bundeswehr-Kampagne

Für die Rekrutierung sei eine "zielgruppengerechte Werbung" notwendig, so die Bundeswehr.

Für die Rekrutierung sei eine "zielgruppengerechte Werbung" notwendig, so die Bundeswehr.

(Foto: imago/BildFunkMV)

Seit dem Wegfall der Wehrpflicht wirbt die Bundeswehr auf dem freien Markt um Rekruten. Kampagnen sollen junge Menschen auf modernen Wegen erreichen. Dabei setzt die Armee auch auf Unterhaltungselemente - der Versuch stößt auf Kritik.

Die Grünen haben eine Werbekampagne der Bundeswehr kritisiert, bei der mit einer Serie über das Kommando Spezialkräfte (KSK) auf WhatsApp und mit einem Fitnessprogramm neue Soldaten angeworben werden sollen. Es sei "zynisch, junge Leute mit einer Action-Serie und einem Muskelprogramm als Staatsbürger in Uniform gewinnen zu wollen", sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen, Tobias Lindner, der "Bild am Sonntag".

Das Ministerium verteidigte die Kampagne. Die Bundeswehr müsse sich bemühen, "auf das Radar der jungen Leute zu kommen", sagte ein Sprecher der "BamS". Dafür sei "zielgruppengerechte Werbung" notwendig.

Die KSK-Serie hat laut Ministerium derzeit rund 28.000 Abonnenten. Ein Kamerateam begleitet darin die Unterstützungskräfte des KSK im Dschungel von Belize sowie Kommandosoldaten auf einer internationalen Übung von Spezialkräften in Dänemark. "Wir geben umfassende Einblicke in den Arbeitsalltag des KSK, frei von Legenden, aber stets unter Wahrung der überlebenswichtigen Geheimhaltung. Deswegen bleiben die Kämpfer auch hier maskiert", erklärt Dirk von Holleben, Beauftragter für die Arbeitgebermarke Bundeswehr im Bundesministerium der Verteidigung.

Das KSK-Sportprogramm, bei dem über den Amazon-Sprachassistenten Alexa Fitnesseinheiten abgerufen werden können, hat 2300 Nutzer. Beworben wird ein "Fitnessprogramm, das dich an deine Leistungsgrenze bringt", heißt es in einer Pressemitteilung. Ein "persönlicher Fitnessbuddy" begleite die Nutzer drei Wochen und helfe, sich mit durch den originalen Trainingsplan der härtesten Einheit der Bundeswehr zu kämpfen.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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