Autofahrer auf der Flucht Grünen-Politiker bei Klimakleber-Aktion angefahren
15.01.2024, 15:44 Uhr Artikel anhören
Sebastian Striegel wurde bei dem Vorfall in Halle leicht verletzt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Mehrere Aktivisten der Letzten Generation blockieren eine Straße in Halle an der Saale. Ein Autofahrer will die Sperre über den Gehweg umfahren, dabei kommt es zu einem Unfall. Ein Landtagsabgeordneter und ein Journalist erleiden Verletzungen. Der Autofahrer flieht.
Während einer Straßenblockade der Letzten Generation in Halle an der Saale sind der sachsen-anhaltische Landtagsabgeordnete Sebastian Striegel von den Grünen und ein Pressevertreter angefahren worden. Einem Reporter der Deutschen Presse-Agentur zufolge standen beide Männer unweit der Sitzblockade auf einem Fußweg. Über diesen hatte ein Autofahrer versucht, die Blockade zu umfahren. Dabei wurden Striegel und der Lokaljournalist verletzt.
Nach Angaben der Polizei wurden beide Männer leicht verletzt. Der Autofahrer sei geflüchtet. Die Beamten suchten am Nachmittag per Fahndung nach ihm, so ein Polizeisprecher. Demnach habe die Blockade aus insgesamt sechs Demonstrierenden bestanden, vier davon hätten sich an der Straße festgeklebt. Die Aktion sei nicht angemeldet gewesen und habe für erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen gesorgt. Die Polizei konnte die Festgeklebten nach eigenen Angaben nur schwer lösen. Die Fahrbahn sei inzwischen wieder frei, erklärte die Polizei.
Auch Grünen-Politiker Striegel bestätigte den Unfall im Gespräch mit der dpa. Er sei geschockt, sagte er. Ihm ginge es den Umständen entsprechend "okay". "Ich werde mich ärztlich noch untersuchen lassen", fügte Striegel hinzu. Er habe Schmerzen an Knie und Bein, erklärte der Politiker dem MDR. Er habe nicht gedacht, dass jemand über einen Gehweg fährt, um der Situation der Straßensperre zu entgehen.
Der Politiker war den Angaben der Pressestelle der Grünen-Fraktion zufolge als parlamentarischer Beobachter vor Ort. "Ob Bauernproteste oder Versammlungen für Klimaschutz: Niemand muss das Anliegen von Protestierenden teilen. Entscheidend aber bleibt: keine Gewalt", erklärte Striegel. Ihn entsetze die aus dem Vorfall ersichtliche Verrohung einiger Menschen. Sie werde "zur Gefahr für Leib und Leben von Demonstrierenden und Unbeteiligten".
Quelle: ntv.de, uzh/dpa