Politik

Polizei geht entschlossen vor Häftlinge nehmen Geiseln in russischem Gefängnis

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
e5b4eb54ba305c22397a29496f49554a.jpg

In Russland häufen sich Anschläge, für die sich der Islamische Staat verantwortlich zeigt. Nun soll ein Gefängnisausbruch samt Geiselnahme die Handschrift der Dschihadisten tragen. Für die Freilassung der Geiseln fordern die Terroristen Schusswaffen, ein Fluchtfahrzeug und freies Geleit.

Im südrussischen Rostow-am-Don sind bei einem Ausbruchsversuch mit Geiselnahme sechs Häftlinge mit mutmaßlichen Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) von Polizeikräften erschossen worden. Die als Geiseln genommenen Mitarbeiter seien dabei unverletzt befreit worden, teilte der Pressedienst der russischen Gefängnisbehörde am Sonntag der staatlichen Nachrichtenagentur TASS zufolge mit.

Der Ausbruchsversuch soll am frühen Morgen begonnen haben. Die Gefangenen zerstörten demnach das Gitterfenster ihres Zellenblocks und gelangten in die Bereitschaftsräume. Dort sollen sie unter anderem den Chef der Einsatzleitung gekidnappt haben. Bewaffnet seien die Männer mit Messern und anderen angeschärften Gegenständen, hieß es. Für die Freilassung der Geiseln hatten sie Schusswaffen, ein Fluchtfahrzeug und freies Geleit gefordert.

Das Gelände wurde weiträumig abgesperrt. Weil die Verhandlungen scheiterten, habe eine Sondereinheit der Polizei schließlich den Gefängnistrakt gestürmt, teilten die Behörden mit. Nach Behördenangaben sei der Gefangenenausbruch begrenzt gewesen. In anderen Sektoren der Haftanstalt funktionierte die Überwachung der Insassen weiter. Die Polizei hatte den Verkehr im Umkreis des Gefängnisses abgeriegelt. Es werde geprüft, ob der Ausbruch von außen koordiniert wurde, teilten die Sicherheitsorgane mit.

In Russland gab es mehrfach Anschläge, für die sich die Dschihadisten-Miliz verantwortlich erklärte. Im März wurden bei einem vom IS beanspruchten Attentat auf eine Konzerthalle bei Moskau mindestens 144 Menschen getötet und Hunderte verletzt. Mehr als 20 Verdächtige wurden festgenommen, unter ihnen die vier mutmaßlichen Täter, die aus der ehemaligen Sowjetrepublik Tadschikistan stammen.

Quelle: ntv.de, mba/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen