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Feuerpause zum Ramadan? Hamas wohl zu weiteren Gaza-Verhandlungen bereit

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"Wir sind die Partei, die am meisten daran interessiert ist, diesen Krieg zu beenden", sagt Husam Badran, Mitglied des Hamas-Politbüros.

"Wir sind die Partei, die am meisten daran interessiert ist, diesen Krieg zu beenden", sagt Husam Badran, Mitglied des Hamas-Politbüros.

(Foto: picture alliance / AA)

Eine Waffenruhe zum Ramadan ist das erklärte Ziel von allen Parteien im Gaza-Krieg. Doch das Vorhaben schien gescheitert zu sein. Jetzt gibt es aber doch noch einen Funken Hoffnung: Die Verhandlungen seien nicht eingestellt, erklärt die Hamas.

Die islamistische Hamas hält an ihrer Forderung nach einem Waffenstillstand und Abzug der israelischen Armee aus Gaza fest, ist einem Medienbericht zufolge aber zu weiteren Verhandlungen bereit. "Wir haben nicht erklärt, dass die Verhandlungen eingestellt wurden", sagte Husam Badran, Mitglied des Politbüros der Islamisten-Organisation, dem "Wall Street Journal". Um doch noch in letzter Minute vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan eine Einigung zu erzielen, sollen der Zeitung zufolge die Gespräche der Vermittler Ägypten, Katar und USA am Sonntag in Kairo fortgesetzt werden.

Die arabischen Unterhändler planten, auf eine zunächst kürzere Feuerpause von zwei Tagen zu Beginn des Ramadan zu drängen, hieß es. Bislang war über eine von den Vermittlern vorgeschlagene sechswöchige Waffenruhe gesprochen worden. Der Fastenmonat ist eine den Muslimen besonders heilige Zeit und beginnt Sonntagabend.

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Israel wirft der Hamas vor, an einer Waffenruhe derzeit gar nicht interessiert zu sein. Vielmehr sei die islamistische Organisation bestrebt, "die (Nahost-) Region im Ramadan in Brand zu setzen", sagte der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, in einer Erklärung, die das Ministerpräsidentenamt am Samstagabend veröffentlichte. Zugleich bleibe Israel mit den Vermittlern in Verbindung und kooperiere mit ihnen, hieß es.

"Wir sind die Partei, die am meisten daran interessiert ist, diesen Krieg zu beenden", sagte das Hamas-Politbüromitglied Badran dem "Wall Street Journal". Zugleich habe Badran die Bedingungen der Hamas für eine Einigung bekräftigt, schrieb die US-Zeitung weiter. Dazu zählten ein dauerhafter Waffenstillstand, ausreichende Hilfsgüter über sämtliche Grenzübergänge, ein Plan zum Wiederaufbau des Gazastreifens und ein kompletter Rückzug des israelischen Militärs. Der Vermittlervorschlag sieht jedoch bisher nur eine sechswöchige Waffenruhe und eine erste Phase des Austausches von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge vor. Während dieser Feuerpause soll dann über einen dauerhaften Waffenstillstand und die Modalitäten der Freilassung aller übrigen Geiseln verhandelt werden. Israel hat bislang keine Bereitschaft gezeigt, von diesem Stufenplan abzurücken.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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