67-Jährige erliegt Krankheit Hamburgs Kultursenatorin Kisseler ist tot
10.10.2016, 12:01 Uhr
Kisseler hat die deutsche Kulturpolitik mit geprägt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Deutschland verliert eine profilierte Kulturpolitikerin und Hamburg trauert um seine Kultursenatorin Barbara Kisseler. Die Frau mit Posten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Berlin und Hamburg erliegt einer schweren Krankheit.
Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler ist tot. Die parteilose Politikerin starb am Freitag im Alter von 67 Jahren nach schwerer Krankheit, wie Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz mitteilte. Kisseler genoss in der Kulturszene einen hervorragenden Ruf und war ausgezeichnet vernetzt. Zuletzt war die Kulturpolitikerin bundesweit in Erscheinung getreten, als sie im Sommer 2015 als erste Frau an die Spitze des Deutschen Bühnenvereins gewählt wurde.
"Unsere Kultursenatorin hat bis zum Schluss dafür gekämpft, sich schon bald wieder mit voller Kraft für diese Stadt und ihre Kultur einsetzen zu können. Auch ich habe gehofft, dass sie diesen Kampf gewinnen wird", sagte Scholz. "Dass es nun anders gekommen ist, macht nicht nur mich persönlich, sondern uns alle im Senat sehr traurig. Wir sind in Gedanken bei ihrem Mann und ihrer Familie."
Die Freie und Hansestadt Hamburg und mit ihr die ganze Bundesrepublik verlieren "eine herausragende Anwältin der Kultur", erklärte Scholz. Barbara Kisseler habe mit Leidenschaft und Esprit Spuren hinterlassen und Orientierungsmarken gesetzt, die nachwirken werden. "Sie wird fehlen. Die Kulturstadt Hamburg trauert."
Geboren wurde Kisseler am 8. September 1949 in Asperden am Niederrhein. Nach dem Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Germanistik und Pädagogik in Köln leitete sie zunächst das Kulturamt in Hilden, dann in Düsseldorf.1993 wurde Kisseler zur Abteilungsleiterin für Kultur im niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur berufen.
Zehn Jahre später wechselte sie als Staatssekretärin für Kultur nach Berlin. Als erste Frau stieg sie im Herbst 2006 an die Spitze der Berliner Senatskanzlei unter dem damaligen Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit auf. Seit März 2011 leitete Kisseler die Hamburger Kulturbehörde. Hier schaffte sie es vor allem mit Beharrlichkeit und Durchsetzungsvermögen, das Millionenprojekt Elbphilharmonie zusammen mit Bürgermeister Scholz zu einem guten Ende zu führen.
Quelle: ntv.de, shu/dpa