Politik

Wong ist bereit für Haft Hongkonger Aktivist bekennt sich schuldig

Wong (rechts) steht gemeinsam mit zwei Mitstreitern vor Gericht.

Wong (rechts) steht gemeinsam mit zwei Mitstreitern vor Gericht.

(Foto: dpa)

Joshua Wong ist das bekannteste Gesicht der Demokratiebewegung in Hongkong. Der junge Aktivist saß schon einmal für sechs Monate im Gefängnis - und er rechnet damit, dass er dort bald wieder landet.

In Hongkong hat sich der führende Demokratie-Aktivist Joshua Wong schuldig bekannt, während der Protestbewegung gegen die Regierung im vergangenen Jahr eine nicht genehmigte Versammlung organisiert zu haben. Bevor er den Gerichtssaal betrat, sagte Wong, er wäre nicht überrascht, wenn eine sofortige Inhaftierung folgen würde. "Aber ich bin überzeugt, dass weder vergitterte Fenster noch Wahlverbote oder andere willkürliche Mächte uns vom Aktivismus abhalten werden. Was wir jetzt tun, ist, der Welt den Wert der Freiheit zu erklären." Er hoffe, dass so die weltweite Aufmerksamkeit auf das Hongkonger Justizsystem gelenkt werde, das von Peking manipuliert werde.

Dem 24-Jährigen wird die Organisation einer verbotenen Kundgebung im Juni 2019 vorgeworfen. Wong muss bei einer Verurteilung mit einer Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen. Zudem ist er wegen eines Verstoßes gegen das Vermummungsverbot und der Teilnahme an nicht genehmigten Kundgebungen im Oktober 2019 und Juni 2020 angeklagt.

Wong war im vergangenen Jahr keine führende Figur bei den Protesten gewesen, aber sein anhaltender Aktivismus hatte den Zorn der chinesischen Regierung auf sich gezogen. Die Führung in Peking wirft ihm vor, eine Marionette ausländischer Kräfte zu sein. Wong und andere Mitstreiter waren bereits vor drei Jahren im Zusammenhang mit den 2014 ausgebrochenen "Regenschirm-Protesten" für mehr Demokratie zu mehrmonatigen Gefängnisstrafen verurteilt worden.

Im vergangenen Jahr waren dann noch deutlich größere Proteste gegen den zunehmenden Einfluss Pekings ausgebrochen. China verabschiedete daraufhin Ende Juni ein umstrittenes Sicherheitsgesetz für Hongkong. Es richtet sich gegen Aktivitäten, die China als subversiv, separatistisch oder terroristisch ansieht. Es ist der bisher weitestgehende Eingriff in Hongkongs Autonomie und gibt Chinas Staatssicherheit weitreichende Vollmachten.

Quelle: ntv.de, ino/dpa/rts

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