Klette, Garweg, Staub Hunderte Hinweise nach RAF-Festnahme in Berlin
27.03.2024, 13:53 Uhr Artikel anhören
Bundesweit fahnden die Ermittler mit Fotos nach den RAF-Terroristen Garweg und Staub.
(Foto: IMAGO/Hanno Bode)
Die einstige RAF-Terroristin Klette nutzte mehrere Identitäten, nannte sich dabei mit Vornamen immer Claudia. Das ist nur eine der Erkenntnisse der Ermittler nach der Festnahme. Auch die Bevölkerung hilft mit. Hunderte Hinweise gehen beim LKA in Niedersachsen ein.
Nach der Festnahme der Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette gehen die Ermittler bei der Fahndung nach ihren früheren Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub Hunderten von Hinweisen nach. Mittlerweile seien rund 760 neue Hinweise eingegangen, die von der Staatsanwaltschaft Verden und vom Landeskriminalamt Niedersachsen bearbeitet würden, teilten die Behörden mit. Auch neue Fahndungsplakate der beiden Gesuchten seien veröffentlicht und bundesweit in gedruckter Form verteilt worden. Die Ermittler hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung vor allem zum Aufenthaltsort von Garweg und Staub.
Klette war für Jahrzehnte untergetaucht und Ende Februar in Berlin festgenommen worden. Sie gehörte wie Garweg und Staub der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF) an, die bis 1991 zahlreiche Anschläge verübt und Menschen getötet hatte. Die 65-Jährige sitzt in Untersuchungshaft im Frauengefängnis in Vechta. Staub und Garweg wurden beziehungsweise werden auch wegen mehrerer Raubüberfälle gesucht, die sie mit Klette durchgeführt haben sollen.
Hunde Anusch und Lola

Mit diesem neuen Fahndungsplakat hoffen die Behörden auf Ermittlungserfolge.
(Foto: picture alliance/dpa/Landeskriminalamt Niedersachsen)
Nach Angaben der Behörden gibt es Hinweise darauf, dass sich Garweg in Klettes Wohnung in Berlin aufgehalten hatte - die beiden mutmaßlichen Räuber dürften folglich nach bisherigen Erkenntnissen in engem Kontakt gestanden haben. Die Ermittlungsbehörden gehen den Angaben zufolge auch davon aus, dass Garweg seit vielen Jahren an verschiedenen Orten in Berlin wohnte und zeitweise zwei Hunde hatte, die auf die Namen Anusch und Lola hörten. Zuletzt sei er häufig mit seiner Hündin Lola unterwegs gewesen. In der Wohnung seien auch Spuren gefunden worden, die Staub zugeordnet werden können.
Garweg habe regelmäßig Aliasnamen wie Martin Becker, Martin Martens und Martin von Staden genutzt. Es sei davon auszugehen, dass er über weitere verfügt. In der Wohnung Klettes seien zudem Ausweisdokumente und Führerscheine gefunden worden, aus denen hervorgehe, dass sie die Aliaspersonalien Claudia Bernadi, Carlotta Gärtner, Claudia Schmidt sowie Claudia Schmidt Oliviera nutzte.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa