Gedenkfeiern in Dresden Hunderte wollen Aufmarsch Rechtsextremer verhindern
15.02.2025, 12:51 Uhr Artikel anhören
		                      Entlang der geplanten Aufmarschroute blockieren Hunderte Menschen in Dresden die Straßen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Vor 80 Jahren wird Dresden in Schutt und Asche gelegt. Zur Gedenkfeier will auch die rechte Szene mit 2000 Leuten aufmarschieren. Doch Hunderte Menschen können das nicht zulassen und blockieren die geplante Route der Rechten.
Dresden sperrt sich gegen eine Vereinnahmung durch Rechtsextremisten. Am Vormittag hatten sich Hunderte Menschen im Zentrum der Elbestadt versammelt, um gegen einen geplanten Aufmarsch der rechten Szene im Kontext der Gedenkfeiern zur Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg zu protestieren. Sie blockierten Straßen entlang der geplanten Aufmarschroute der Rechten.
"Ziel unserer Einsatzkräfte ist es, einen störungsfreien Ablauf zu gewährleisten", teilte die Polizei auf der Plattform X mit. Es seien zahlreiche Versammlungen angemeldet, welche zum Teil bereits begonnen und sich in Bewegung gesetzt hätten. Die Lage sei dynamisch, aber weitgehend entspannt, sagte ein Sprecher.
Dynamische Lage in der Innenstadt
Bei dem Aufzug der Rechten werden bis zu 2000 Teilnehmer aus Deutschland und dem Ausland erwartet. Die Polizei geht von einer "konfrontativen Versammlungslage" aus. Unterstützt wird die Dresdner Polizei von der sächsischen Bereitschaftspolizei und der Bundespolizei sowie Kollegen aus Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Hamburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt.
Dresden war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach von britischen und amerikanischen Bomben zerstört worden. Nach Recherchen von Historikern verloren bis zu 25.000 Menschen ihr Leben. Rechtsextreme sehen darin ein Kriegsverbrechen der Alliierten.
Warnung vor Mythenbildung und Geschichtsfälschung
Die Stadt Dresden wehrt sich immer wieder gegen Versuche, das Gedenken zu instrumentalisieren und die Schuld Deutschlands am Ausbruch des Krieges zu relativieren. Oberbürgermeister Dirk Hilbert warnte vor Mythenbildung und Geschichtsfälschung.
Die Polizei rechnet angesichts einer breiten Mobilisierung auch mit Neonazis aus anderen Ländern. Der 80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens sei mit einer besonderen Symbolik verbunden, hieß es.
Quelle: ntv.de, jaz/dpa