Politik

Bachmut-Offensive stagniert ISW: Erschöpfte Wagner-Söldner sollen ersetzt werden

390848456.jpg

Ukrainische Streitkräfte kämpfen in Bachmut gegen die russische Offensive an.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Kämpfer der Wagner-Gruppe erobern Mitte Januar die Stadt Soledar in der Nähe von Bachmut. Seitdem sei die russische Offensive jedoch ins Stocken geraten, schreibt ein US-Thinktank. Es gebe Hinweise darauf, dass die Söldner durch konventionelle russische Soldaten ausgetauscht werden sollen.

Soldaten der russischen Armee sollen offenbar erschöpfte Wagner-Kämpfer in Bachmut ersetzen. Das berichtet der US-amerikanische Thinktank Institute for the Study of War (ISW) in seinem täglichen Kriegs-Update. Seit der Einnahme Soledars hätten die Kräfte der Wagner-Gruppe keine nennenswerten Fortschritte gemacht, schreiben die Experten. Die ins Stocken geratene Offensive in Bachmut soll auf diese Weise wieder an Dynamik gewinnen, nachdem sie um den 12. Januar ihren Höhepunkt erreicht hatte.

Konventionelle russische Einheiten sollen deshalb an den Kämpfen in Bachmut teilnehmen, heißt es weiter. Am 20. Januar veröffentlichte Kampfaufnahmen sollen darauf hindeuten, dass russische Luftlandetruppen in der Umgebung von Bachmut operieren. Auf den Aufnahmen sei ein russischer BMD-4M zu sehen: ein Panzer, der ausschließlich von Luftlandetruppen verwendet wird.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums sollen russische WDV-Eliteeinheiten bereits seit Anfang Januar im Gebiet von Bachmut operieren. Dies ist nach ISW-Einschätzung ein weiterer Anhaltspunkt dafür, dass konventionelle russische Kräfte die wahrscheinlich geschwächten Wagner-Söldner in diesem Gebiet ergänzen, wenn nicht gar ersetzen sollen.

Größere Bachmut-Offensive noch nicht vorbei

Mehr zum Thema

Streitkräfte der Wagner-Gruppe, insbesondere Sträflinge, haben seit Herbst 2022 in Bachmut schwere Verluste erlitten. Ein anonymer US-Beamter erklärte am 5. Januar, dass die Privatarmee des russischen Oligarchen Jewgeni Prigoschin mehr als 4100 Tote und 10.000 Verwundete zu beklagen habe - darunter über 1000 Tote zwischen Ende November und Anfang Dezember in der Nähe von Bachmut.

Laut ISW hat die Wagner-Offensive ihren Höhepunkt zwar erreicht. Das Institut schätzt jedoch, dass die größere Offensive der russischen Armee in Bachmut noch nicht abgeschlossen ist und konventionelle Einheiten den Kampf fortsetzen werden. Die russischen Truppen versuchen seit dem Sommer, das vor dem Krieg 70.000 Einwohner zählende Bachmut zu erobern. Trotz ständiger Angriffe konnten sie die Stadt jedoch bisher nicht einnehmen.

Quelle: ntv.de, vmi

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen