Krawalle in Brüsseler Problembezirk In Molenbeek fliegen Steine und Mülleimer
02.04.2016, 21:41 Uhr
(Foto: AP)
Seit den Terroranschlägen steht Brüssel unter Spannung: Im Problemviertel Molenbeek versammeln sich trotz eines Demonstrationsverbots Hunderte Menschen. Die Lage eskaliert. Am Ende nehmen Sicherheitskärfte etwa 100 Teilnehmer fest.
In der Brüsseler Problem-Gemeinde Molenbeek ist es zu Krawallen gekommen. Etwa 400 Menschen versammelten sich in der Nähe des Bezirksrathauses, berichteten belgische Medien. Als sich eine Gruppe von etwa 100 Menschen in Richtung der Brüsseler Innenstadt auf den Weg machte, wurde sie von der Polizei abgedrängt. Es flogen Steine und Müllbehälter auf die Sicherheitskräfte, berichtete der Radiosender RTBF.
Zusammen seien in Molenbeek und auf dem zentralen Börsenplatz, wo es eine ungenehmigte Versammlung gab, etwa 100 Personen vorläufig festgenommen worden, berichteten belgische Medien. Die Terroranschläge vom 22. März mit 32 Toten führen zu erheblichen Spannungen in der belgischen Hauptstadt. Rechtsextreme hatten zunächst zu einer Demonstration in Molenbeek aufgerufen, wo viele Einwanderer leben. Die Demonstration wurde aber von der Region Brüssel verboten. Am Börsenplatz in der Innenstadt hatten sich linke Gruppen versammelt.
Vereitelte Anschlagspläne in Frankreich
Derweil ist ein dritter Verdächtiger, der 33-jährige Belgier Y. A., der mutmaßlichen Beteiligung an den vereitelten Anschlagsplänen in Frankreich beschuldigt worden. Ihm werde die "Beteiligung an Handlungen einer terroristischen Gruppe" vorgeworfen, teilte die belgische Staatsanwaltschaft mit. Nach Angaben des Senders RTBF war der Mann bereits am Freitag im Zentrum von Brüssel festgenommen worden.
In Frankreich wurde zudem der mutmaßliche Islamist Reda Kriket festgenommen. Nach Angaben von Innenminister Bernard Cazeneuve wurde durch die Festnahme des 34-jährigen Franzosen in der Gemeinde Boulogne-Billancourt nahe Paris ein "im fortgeschrittenen Stadium geplantes Attentat in Frankreich vereitelt".
Bei der Durchsuchung seiner Wohnung in Argenteuil wurden unter anderem Sprengstoff, wie er auch von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verwendet wird, und weiteres Material zum Bau von Sprengsätzen sowie ein gutes Dutzend Schusswaffen gefunden. In Belgien saßen bisher wegen der mutmaßlichen Anschlagspläne bereits zwei Verdächtige in Haft.
Quelle: ntv.de, jki/dpa/AFP