Nach Angriff in Aschaffenburg Innenminister wollen über psychisch kranke Straftäter sprechen
24.01.2025, 11:09 Uhr Artikel anhören
Der Messerangreifer soll einen 2-jährigen Jungen und einen 41-jährigen Mann getötet haben.
(Foto: picture alliance/dpa)
Ein vermutlich psychisch kranker Afghane greift in Aschaffenburg eine Kitagruppe an und tötet zwei Menschen. Die Innenminister der Länder wollen in einer Sondersitzung darüber reden, wie man künftig mit vergleichbaren Tätern umgehen soll. Derweil gibt es eine gute Nachricht.
Nach der Gewalttat in Aschaffenburg mit zwei Toten wollen sich die Innenministerinnen und -minister der Länder und des Bundes am Montag zu einer Sonderkonferenz treffen. Das bestätigte der Sprecher des Bremer Innensenators, Ulrich Mäurer. Der SPD-Politiker ist in diesem Jahr Vorsitzender der Innenministerkonferenz. Die Konferenz sei per Video geplant.
Anlass sei der Messerangriff in Aschaffenburg. Demnach wollen die Minister bei der Konferenz auch über den Umgang mit psychisch kranken Straftätern sprechen. Details zu der Sonderkonferenz sind nach Angaben des Bremer Innenressorts noch in Abstimmung.
Inzwischen konnte die schwer verletzte Erzieherin das Krankenhaus verlassen. Die Deutsche hatte sich bei dem Tumult am Mittwochmittag in einem Park den Arm gebrochen. Das 2-jährige Mädchen aus Syrien und ein 72 Jahre alter Deutscher, die von dem Angreifer schwer verletzt wurden, befinden sich nach wie vor in einer Klinik. "Das Kind wird nicht vor Montag entlassen", sagte ein Polizeisprecher.
Der verdächtige Afghane befindet sich inzwischen in einer psychiatrischen Einrichtung. Die Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Aschaffenburg hatte am Donnerstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Unterbringungsbefehl erlassen. Einen Unterbringungsbefehl gibt es in der Regel, wenn es Anhaltspunkte gibt, dass ein Verdächtiger zur Tatzeit aufgrund einer psychischen Erkrankung schuldunfähig war.
Dem 28-Jährigen wird zweifacher Mord, zweifacher versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft hat er sich zunächst nicht zu den Vorwürfen geäußert. Der Mann soll bei seiner Messerattacke einen 2-jährigen Jungen marokkanischer Herkunft und einen 41-jährigen Deutschen getötet haben.
Quelle: ntv.de, mpa/dpa