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Insider widerspricht Begründung Putin griff Ukraine trotz deren NATO-Verzicht an

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Russlands Präsident Putin nannte unter anderem die mögliche NATO-Mitgliedschaft der Ukraine als Begründung für seine Invasion.

Russlands Präsident Putin nannte unter anderem die mögliche NATO-Mitgliedschaft der Ukraine als Begründung für seine Invasion.

(Foto: via REUTERS)

Die Umzingelung durch die NATO ist stets Begründung für Russlands Präsident Putin, sich zu wehren. So auch im Fall der Ukraine. Ein Insiderbericht legt nun aber nahe, dass die Ukraine bereit war, auf einen Bündnis-Beitritt zu verzichten. Der Kreml-Chef entscheidet sich trotzdem für die Invasion.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich offenbar trotz Zugeständnissen der Ukraine in der umstrittenen Frage eines NATO-Beitritts zu dem Angriff auf das Land entschieden. Nach Reuters-Informationen hatte ihm sein wichtigster Gesandter für die Ukraine mitgeteilt, dass er mit Kiew eine vorläufige Vereinbarung getroffen habe, die die russischen Bedenken ausräumen würde. Putin entschied sich dennoch für den Angriff und die Besetzung des Landes, sagten drei der russischen Führung nahestehende Personen.

Auch Kanzler Olaf Scholz hatte am 22. August gesagt, dass er Putin vor Kriegsbeginn versichert habe, dass ein ukrainischer NATO-Beitritt auf längere Zeit gar nicht anstehe. Der ukrainischstämmige Gesandte, Dmitrij Kosak, hatte Putin nach Angaben der Quellen erklärt, dass die von ihm ausgehandelte Vereinbarung eine großangelegte Besetzung der Ukraine durch Russland überflüssig mache.

Putin hatte vor dem Krieg wiederholt behauptet, dass die NATO durch die Aufnahme neuer Mitglieder in Osteuropa immer näher an die Grenzen Russlands heranrücke und das Bündnis sich darauf vorbereite, auch die Ukraine unter ihren Einfluss zu bringen. Dies stelle eine existenzielle Bedrohung für Russland dar und zwinge ihn zu einer Reaktion. Doch obwohl Putin die Verhandlungen sogar unterstützt haben soll, habe er die Zugeständnisse Kiews am Ende für nicht ausreichend gehalten. Das Ergebnis sei gewesen, dass er den Deal fallen ließ, sagten die Insider.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte als Reaktion auf diese Informationen: "Das hat absolut keinen Bezug zur Realität. So etwas ist nie passiert. Es handelt sich um absolut falsche Informationen". Kosak selbst reagierte nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme. Mychajlo Podoljak, ein Berater des ukrainischen Präsidenten, sagte, Russland habe die Verhandlungen als Vorwand benutzt, um eine Invasion vorzubereiten.

(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 14. September 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, als/rts

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