Vorwurf des "Montrose"-Kapitäns Iran provoziert britische Marine
31.07.2019, 14:51 Uhr
Die "Montrose" ist seit April auf einer britischen Marinebasis in Bahrain stationiert und eskortiert Handelsschiffe unter britischer Flagge durch die Seestraße von Hormus.
(Foto: REUTERS)
Die britische Fregatte "Montrose" hält sich schon seit einigen Wochen in der Straße von Hormus auf. In dieser Zeit sei es zu einigen Vorfällen mit iranischen Kräften gekommen, sagt der Kapitän des Kriegsschiffs. Mehrmals soll der Iran die Entschlossenheit der britischen Marine "getestet" haben.
Der Kommandant eines britischen Kriegsschiffs im Persischen Golf hat dem Iran vorgeworfen, die Entschlossenheit der britischen Marine zu "testen". Während ihrer Patrouillen in der Seestraße von Hormus habe es in den vergangenen 27 Tagen 85 "Interaktionen" mit iranischen Kräften gegeben, die oft zum "Austausch von Warnungen" geführt hätten, sagte der Kapitän der britischen Fregatte "Montrose", William King, dem britischen Sender BBC.
"Die Iraner scheinen scharf darauf zu sein, unsere Entschlossenheit zu testen", sagte King. Sie würden etwa mit Schnellbooten auf die "Montrose" zufahren, "um zu testen, bis zu welchem Warnniveau wir gehen". Die Iraner behaupteten, dass die Präsenz des britischen Kriegsschiffs vor der Küste des Iran illegal sei, obwohl es "vollkommen legal in internationalen Gewässern" operiere.
Die "Montrose" ist seit April auf einer britischen Marinebasis in Bahrain stationiert und eskortiert seit mehreren Wochen Handelsschiffe unter britischer Flagge durch die Seestraße von Hormus. Die Fregatte soll in Kürze zur Wartung in den Hafen zurückkehren und durch den britischen Zerstörer "Duncan" ersetzt werden, der am Sonntag in der Region eingetroffen war.
Die Spannungen in der Golfregion sind seit dem Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran und der Verhängung einer Handelsblockade gegen das Land deutlich gewachsen. Großbritannien will an dem Abkommen festhalten, doch beschlagnahmte die britische Marine am 4. Juli vor Gibraltar den mit iranischem Erdöl beladenen Tanker "Grace 1".
Offenbar als Vergeltung setzten die iranischen Revolutionsgarden am 20. Juli trotz der Präsenz der "Montrose" den britischen Tanker "Stena Impero" fest. Großbritannien dringt nun auf die Bildung einer europäischen Marinemission zum Schutz der Schifffahrt in der Region. Auch die USA planen eine internationale Mission, doch lehnen Deutschland und andere Staaten eine Beteiligung daran ab.
Quelle: ntv.de, vck/AFP