Nach Hubschrauberabsturz Irans Präsident Raisi ist tot
20.05.2024, 05:59 Uhr Artikel anhören
Ein Helikopter mit Irans Präsidenten Ebrahim Raisi an Bord stürzt über abgelegenem Bergland in der iranischen Provinz Ost-Aserbaidschan ab. Die Suche nach ihm und acht weiteren Insassen dauert mehrere Stunden. Jetzt steht fest: Raisi hat das Unglück nicht überlebt.
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi ist bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Das teilt ein iranischer Regierungsvertreter mit. Auch Außenminister Hossein Amirabdollahian, der mit Raisi im Hubschrauber saß, sei bei dem Absturz ebenfalls gestorben. Ihre Leichen wurden inzwischen am Unglücksort geborgen. "Wir sind dabei, die Leichen der Märtyrer nach Täbris (im Nordwesten des Irans) zu überführen", sagte der Leiter des iranischen Roten Halbmonds, Pirhossein Kooliwand, im iranischen Staatsfernsehen. Der Sucheinsatz sei nun beendet.
Der Hubschrauber mit Raisi und Amirabdollahian an Bord war am Sonntag auf der Rückreise von einem Termin im Nachbarland Aserbaidschan plötzlich vom Radar verschwunden. Zuletzt geortet wurde der Helikopter in der Provinz Ost-Aserbaidschan im Nordwesten des Iran. Dutzende Rettungsteams suchten auch nach Einbruch der Dunkelheit bei schwierigen Wetterverhältnissen in dem bergigen Terrain nach dem Hubschrauber und den neun Insassen.
Die staatliche Nachrichtenagentur Irna veröffentlichte von einer Drohne aufgenommene Bilder, die Trümmerteile eines völlig zerstörten Helikopters an einem Hang zeigen. Zuvor hatte die türkische Luftwaffe am mutmaßlichen Absturzort des Hubschraubers eine verdächtige Hitzequelle am Boden ausgemacht. Eine vom Verteidigungsministerium für die Suche nach dem Helikopter bereitgestellte Drohne habe am frühen Morgen Aufnahmen von der Stelle geliefert, berichtete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Die Koordinaten seien den iranischen Behörden übermittelt worden. Dazu veröffentlichte Anadolu ein Luftbild mit einem schwarzen Fleck, der sich deutlich von seiner Umgebung abhebt.
Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei rief die Bevölkerung nach einem Irna-Bericht auf, sich keine Sorgen zu machen und keine Angst zu haben. "Es wird keine Unterbrechung der Regierungsgeschäfte geben", versicherte das geistliche Oberhaupt der Islamischen Republik. Die Folgen von Raisis Tod sind jedoch noch kaum abzusehen. Das Land dürfte Experten zufolge aber wahrscheinlich in eine schwere Krise stürzen.
Quelle: ntv.de, hny/rts/dpa