Gehörte zum Sinwar-Kreis Israel: Hoher Hamas-Anführer in Al-Schifa-Klinik getötet
29.03.2024, 00:17 Uhr Artikel anhören
Die israelische Armee hat beim Einsatz um das Schifa-Krankenhaus herum 200 Terroristen getötet, teilt ein Sprecher mit.
(Foto: via REUTERS)
Israels Offensive in Gaza zielt auf die Hamas-Führer, die das Massaker vom 7. Oktober geplant haben. Nach dem Tod der Nummer drei vor zwei Wochen verkündet die israelische Armee erneut einen Erfolg: Im Schifa-Krankenhaus sei ein enger Gefolgsmann von Terrorchef Sinwar getötet worden.
Im Zuge des israelischen Militäreinsatzes im Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza ist Armeeangaben zufolge ein hochrangiges Hamas-Mitglied getötet worden. Raad Thabit zählte zu den Top Ten des militärischen Arms der Islamistenorganisation, wie Militärsprecher Daniel Hagari am Abend mitteilte. Er gehörte Beobachtern zufolge auch zum engen Kreis des Hamas-Chefs im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar. Die Hamas bestätigte seinen Tod jedoch nicht. Im Regelfall äußert sich die Terrororganisation nicht zur Tötung ihrer Anführer und Mitglieder.
Bei dem Einsatz in der größten Klinik des Gazastreifens wurden Hagari zufolge bislang 900 Verdächtige festgenommen. Mindestens 513 von ihnen sollen demnach Mitglieder der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) sein. Zum Zeitpunkt der Umstellung der Klinik hätten sich noch 350 Patienten und Mediziner im Krankenhaus befunden. Ob sich noch alle von ihnen dort aufhalten, teilte Hagari nicht mit. Laut Armee wurden im Zuge des Einsatzes rund 200 Terroristen im und um das Krankenhaus herum getötet.
2,5 Kilometer lange Tunnelroute gesprengt
Das Informationsbüro der Hamas warf der Armee vor, Schutzsuchende und Mediziner in der Klinik durch Bombardierungen zu gefährden. Das Militär wiederum warf der Hamas vor, das Krankenhaus unter anderem durch das Werfen von Sprengsätzen bei Kämpfen schwer beschädigt zu haben. Die Angaben beider Seiten konnten nicht überprüft werden. Die Kämpfe gingen Hagari zufolge auch andernorts im Gazastreifen weiter. Soldaten sprengten dort in der Nacht eine 2,5 Kilometer lange Tunnel-Route, wie der Armeesprecher weiter sagte.
Die israelische Armee hatte bereits am Dienstag den Tod eines hochrangigen Anführers des bewaffneten Flügels der radikalislamischen Hamas bestätigt. Marwan Issa, die "Nummer zwei" der Essedin-al-Kassam-Brigaden, sei bei einem Angriff der israelischen Luftwaffe im Gazastreifen vor zwei Wochen getötet worden, erklärte Armeesprecher Hagari. Der Angriff sei auf Grundlage von Informationen des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet erfolgt.
Quelle: ntv.de, mau/dpa